Etwa jedes achte Thüringer Kind (12,2 Prozent) im Alter von sechs Jahren hat nach Angaben der Barmer Krankenkasse keinen vollständigen Impfschutz gegen Masern. Damit habe Thüringen die zweitschlechteste Impfquote bundesweit. Nur in Sachsen liege der Anteil nochmal um drei Prozentpunkte höher, teilte die Krankenkasse am Donnerstag in Erfurt mit.
Um Masern auszurotten, sei eine Impfquote von mindestens 95 Prozent nötig und möglich, betonte die Landesgeschäftsführerin der Barmer Thüringen, Birgit Dziuk. Die Zahlen stammen demnach aus dem aktuellen Arzneimittelreport der Krankenkasse und sind 2022 erhoben worden.
Eigentlich besteht nach Angaben der Barmer seit dem Jahr 2020 gegen Masern eine Impfflicht für Kita- und Schulkinder. Immerhin sei so der Anteil der Kinder aus Thüringen, die in den ersten zwei Lebensjahren überhaupt nicht gegen Masern geimpft wurden, von 6,9 Prozent im Jahr 2018 auf 4,9 Prozent im Jahr 2022 gesunken. Die Impflücke ist laut Dziuk trotzdem noch zu groß. Die Ständige Impfkommission am Robert-Koch-Institut empfiehlt die Masernimpfung in den ersten zwei Lebensjahren.