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Jährliche Amphibienwanderung beginnt

Naturschützer rechnen innerhalb der kommenden Tage mit dem Beginn der jährlichen Amphibienwanderungen in Thüringen. Bereits am Wochenende seien daher die ersten Krötenzäune entlang der Straßen aufgebaut worden, teilte der Naturschutzbund (Nabu) am Montag in Jena mit. Der Verband bittet um Rücksichtnahme von Autofahrern und Autofahrerinnen.

Der Start der Amphibienwanderung wird durch die innere Uhr der Tiere bestimmt. Amphibien machen sich in der Regel in der Abenddämmerung und bei Temperaturen ab etwa sechs Grad Celsius und feuchter Witterung auf den Weg zur Laichablage. Die Hauptwanderzeit liegt dabei in den Monaten März und April.

Für die zum Teil in ihrem Bestand gefährdeten Tiere sind laut Nabu beim Überqueren von Straßen nicht nur die Autoräder gefährlich. Fahren Autos schneller als 30 Kilometer pro Stunde an ihnen vorbei, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Tiere durch den Strömungsdruck sterben. Dafür müssen sie nicht vom Fahrzeug direkt berührt werden. Der entstehende Luftsog steigt in diesen Fällen so stark an, dass er die inneren Organe der Amphibien zum Platzen bringt.

Laut eines Verbandssprechers sind die Bestände zahlreicher Amphibienarten zuletzt weiter gesunken. Besonders Grasfrösche seien während der vergangenen Jahre selten geworden. Als Gründe für den Rückgang von Amphibien nennt der Nabu auch die Intensivierung der Landwirtschaft, die Zerstückelung der Lebensräume und das Insektensterben.