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Intershop-Chef: “Wir brauchen eine weltoffene Atmosphäre”

Der Geschäftsführer des Jenaer Software-Entwicklers Intershop warnt vor den Folgen eines Rechtsrucks bei den Thüringer Landtagswahlen im September. „Wir sehen Stimmungsveränderungen, insbesondere in Thüringen, aber auch in anderen Bundesländern“, sagte Markus Klahn am Mittwoch im RBB-Inforadio. Intershop unterstützt das Anfang Januar gegründete Bündnis „Weltoffenes Thüringen“, dem sich bislang mehr als 7.000 Vereine, Kommunen, Kirchen, Feuerwehren, Stiftungen und Unternehmen anschlossen.

In seinem Unternehmen arbeiteten Menschen aus 23 Ländern am Standort in Jena, sagte Klahn: „Wir sind auf diese Fachkräfte auch angewiesen.“ Es sei wichtig, dass sie offen begrüßt würden. Durch die große Konkurrenz in Europa gerate Jena ins Hintertreffen beim Werben um IT-Fachkräfte, wenn in Thüringen die Atmosphäre nicht stimme.

Die Unterstützung von „Weltoffenes Thüringen“ sieht der Firmenchef nur indirekt als politisches Statement. „Wir konzentrieren uns auf Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Menschenwürde“, sagte Klahn. Das sei kein politisches Statement, sondern ein offenes Statement „mit dem Unterton gegen diesen AfD-Trend“. Das wolle er „nicht verhehlen“: „Aber wir treffen keine politischen Aussagen, sondern wir stellen uns auf die andere Seite und sagen, es gibt auch eine Bewegung in eine positive Richtung, dass hier Menschen aus welchem Land auch immer herzlich willkommen sind, eine Karriere bei uns zu starten.“

Laut einer jüngsten Umfrage im Auftrag des MDR kommt die AfD in Thüringen aktuell auf 29 Prozent der Stimmen und bliebe damit stärkste Partei. Auf Platz zwei folgt die CDU mit 20 Prozent.