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Internationale Anteilnahme nach Schul-Amoklauf in Österreich

Nach einem der schlimmsten Amokläufe in der Geschichte Österreichs ringt nicht nur die Regierung der Alpenrepublik um angemessene Worte. Auch in Deutschland sorgt die Bluttat für Entsetzen.

Bürger gedenken der Opfer, indem sie Blumen und Kerzen vor der Oberschule in Graz, Österreich, niederlegen, wo bei einem bewaffneten Angriff elf Menschen, darunter der Angreifer, und zwölf weitere starben
Bürger gedenken der Opfer, indem sie Blumen und Kerzen vor der Oberschule in Graz, Österreich, niederlegen, wo bei einem bewaffneten Angriff elf Menschen, darunter der Angreifer, und zwölf weitere starbenImago / Anadolu Agency

Der Amoklauf an einer Schule in Graz mit zehn Toten sorgt in Österreich und international für Fassungslosigkeit. Von einer “nationalen Tragödie” sprach Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP). “Es gibt keine Worte für den Schmerz und die Trauer, die wir alle – ganz Österreich – gerade fühlen”, so der Regierungschef. Seine Gedanken seien bei allen Betroffenen, vor allem bei den Familien und Eltern, die ihr Kind verloren hätten. Es werde eine dreitägige Staatstrauer geben.

“Was heute passiert ist, trifft uns alle – als Menschen, als Eltern, als Gesellschaft”, betonte Stocker. Schule sei ein Ort des Vertrauens, der Geborgenheit, der Hoffnung. Dieser sichere Raum sei “brutal erschüttert” worden. Auf mögliche politische Konsequenzen ging der Bundeskanzler nicht ein: “Heute geht es vor allem um Mitgefühl.”

Grazer Amokläufer: Mobbingopfer und aus Rache gehandelt?

An dem Grazer Gymnasium waren am Vormittag gegen 10.00 Uhr Schüsse gefallen. Laut Behördenangaben wurden insgesamt zehn Menschen getötet, darunter auch der Täter, ein 21 Jahre alter ehemaliger Schüler, der sich selbst erschoss. Einem Bericht der “Kronen Zeitung” zufolge soll er sich als Mobbingopfer gesehen und aus Rache gehandelt haben. Die verwendeten Waffen, eine Pistole und eine Schrotflinte, habe er legal besessen.

An dem Grazer Gymnasium waren am Vormittag gegen 10.00 Uhr Schüsse gefallen. Laut Behördenangaben wurden insgesamt zehn Menschen getötet, darunter auch der Täter
An dem Grazer Gymnasium waren am Vormittag gegen 10.00 Uhr Schüsse gefallen. Laut Behördenangaben wurden insgesamt zehn Menschen getötet, darunter auch der TäterImago / Pixsell

 

Die katholischen Bischöfe der Region reagierten entsetzt. “Diese Wahnsinnstat in einer Grazer Schule lässt uns fassungslos und erschüttert zurück”, erklärten Wilhelm Krautwaschl, Bischof von Graz-Seckau, und Weihbischof Johannes Freitag. “Unser tiefstes Mitgefühl gilt den Schülerinnen und Schülern, dem Lehrpersonal und den Angehörigen”, so die Geistlichen. Die Kirche werde alles in ihrer Macht Stehende tun, um den Betroffenen beizustehen. Für Dienstagabend waren zwei Gedenkgottesdienste geplant, einer im Grazer Dom, einer in einer Kirche unweit des Tatorts. Zudem gebe es Seelsorge-Angebote in den Pfarreien der Stadt.

Auch international sorgte die Bluttat für Anteilnahme. Es handelt sich um einen der schlimmsten Amokläufe in der Geschichte Österreichs. Eine Sprecherin der EU-Kommission erklärte in Brüssel: “Wir stehen gemeinsam in Trauer und suchen nach Klarheit nach diesem schrecklichen Ereignis.”

Steinmeier und Merz teilen Schmerz und Trauer

In Deutschland meldeten sich Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) zu Wort. “Ihre deutschen Nachbarn sind im Herzen bei Ihnen”, schrieb Steinmeier in einer Kondolenzbotschaft an die österreichische Staatsführung. Merz fügte hinzu, es erschüttere ihn zutiefst, dass junge Menschen so jäh aus dem Leben gerissen worden seien: “Wir teilen Schmerz und Trauer.”