In Sachsen leben laut einem Bericht des Paritätischen Gesamtverbands 16,1 Prozent der Bevölkerung in Armut. Damit sei mehr als jeder oder jede sechste betroffen, teilte der Paritätische am Mittwoch in Berlin mit. Im Vergleich der Bundesländer nimmt Sachsen auf der Negativliste den siebten Platz ein und steht im Ranking zwischen Berlin (16,5 Prozent) und Hamburg (16 Prozent). Bundesweit liegt der Durchschnittswert bei 15,5 Prozent und damit unter dem von Sachsen.
Die Armutsentwicklung 2024 zeige in den einzelnen Bundesländern ein ausgesprochen heterogenes Bild, hieß es. Die Quoten liegen laut Bericht zwischen 11,8 und 25,9 Prozent. Die niedrigsten Quoten hatten den Angaben zufolge Bayern und Baden-Württemberg, die höchsten mit 22,3 Prozent Sachsen-Anhalt und mit 25,9 Prozent Bremen.
Während etwa in Bayern jede achte Person von Armut betroffen ist, sei es in Sachsen-Anhalt mehr als jede fünfte Person, in Bremen sogar jede vierte. Auch insgesamt ist der Anteil der Armutsbetroffenen in Deutschland laut dem Paritätischen Gesamtverband gewachsen. Im Vergleich zu 2023 gab es im vergangenen Jahr bundesweit einen Anstieg um 1,1 Prozentpunkte. Damit waren 2024 rund 13 Millionen Menschen von Armut betroffen.
Der Verband führt den Anstieg vor allem auf die hohe Inflation der vergangenen Jahre und gestiegene Wohnkosten zurück. Als arm werden Menschen eingestuft, die in einem Haushalt leben, der weniger als 60 Prozent des mittleren Nettoeinkommens aller Haushalte in Deutschland zur Verfügung hat. Im Jahr 2024 lag die Grenze bei 1.381 Euro im Monat für einen alleinlebenden Menschen.