Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) zieht eine positive Bilanz ihrer Aktion „einfach heiraten“. In den 15 teilnehmenden Gemeinden hätten sich am Wochenende 24. und 25. Mai 358 Paare trauen oder segnen lassen, teilte die EKKW am Mittwoch in Kassel mit. Auch in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) ließen sich nach Angaben einer Sprecherin rund 300 Paare trauen oder segnen.
„Die Aktion hatte große Strahlkraft. Kleine Dorfkirchen konnten ebenso wie die zentralen Stadtkirchen zu Räumen für die Liebe werden, mit besonderer Musik und einem gastlichen Angebot“, sagte Pfarrerin Margit Zahn vom Organisationsteam der Aktion. Die Heirats- und Segenswilligen mussten sich zuvor nicht anmelden. Für eine kirchliche Trauung mussten nur die standesamtliche Trauurkunde, die Personalausweise sowie ein Nachweis über die Mitgliedschaft in der evangelischen Kirche von mindestens einem Teil des Paares mitgebracht werden.
Ein Paar, das bereits seit 20 Jahren zusammen ist, habe sich spontan entschlossen, die kirchliche Eheschließung nachzuholen. „Sie haben nur ihre beiden heranwachsenden Kinder mitgebracht. Als die am Morgen von dem Plan hörten, entstanden aus ein paar Perlen noch Ringe für ihre Eltern. Beim Überreichen flossen die Tränen“, erzählte Zahn von einem berührenden Moment. Ein anderes Paar, beide über 60 Jahre alt, sei nach Verlusten und Enttäuschungen zum ersten Mal vor einen Altar getreten. „Sie hoffen, jetzt liegt Segen darauf“, sagte die Pfarrerin.
Auch die EKHN hatte zu den spontanen Trauungen ohne große Feier eingeladen. Dort hatten sich elf Gemeinden und Nachbarschaftsräume beteiligt, in denen Pfarrerinnen und Pfarrer sowie Prädikantinnen und Prädikanten Paare trauten oder deren Beziehung segneten. In zwei Gemeinden und Dekanaten der hessen-nassauischen Kirche wird es im Juni und Juli weitere Termine für spontane Hochzeiten geben.