Unter dem Titel “Hokuriku” zeigt das Oberammergau Museum vom 25. November 2023 bis 4. Februar 2024 neue japanische Lackkunst. In der Sonderausstellung werde diese spezielle Form des japanischen Kunsthandwerks vorgestellt und in Relation zur Schnitzkunst in Oberammergau gesetzt, heißt es in der Ankündigung. Die vom Museum für Lackkunst in Münster aufwendig kuratierte Schau bringe die einzigartigen japanischen Leihgaben auf einer zweiten europäischen Station nach Bayern, bevor die Werke zurück nach Japan reisten.
Das Holz als Material verbinde die beiden Traditionen ebenso wie der Einsatz von Farbe beziehungsweise Lack, heißt es. Zugleich schlage es eine Brücke zwischen diesen höchst unterschiedlichen kunsthandwerklichen Linien. Gezeigt werden die japanischen Kunstwerke in Verbindung mit Filmmaterial der Dokumentarfilmerin Mieko Azuma. Sie widmet sich in ihrer Arbeit den zeit- und arbeitsintensiven Prozessen der Lackfertigung.
Präsentiert würden ausgewählte Objekte von acht Lackkünstlerinnen und Lackkünstlern aus Hokuriku, einer dem Japanischen Meer zugewandten Region der Hauptinsel Honshu, heißt es. Die Gegend gilt demnach bis heute als eines der wichtigsten Lackzentren Japans, da sie ideale klimatische Bedingungen und das Vorkommen natürlicher Materialien für die Herstellung von Lackarbeiten bietet. Hokuriku blicke auf eine lange Geschichte der Lackkunst zurück, wie viele archäologische Funde von Lackobjekten aus der Jomon-Zeit (etwa 14.000–300 vor Christus) belegten. Die Beziehung zum Lack sei im kulturellen Gedächtnis der Bevölkerung tief verankert.
Die vorgestellten Künstlerinnen und Künstler prägen der Ankündigung zufolge alle einen individuellen Stil. Ihre Arbeiten seien losgelöst von den traditionellen Formen und Motiven der japanischen Lackkunst. Viele von ihnen arbeiteten in der Technik des Trockenlacks oder verwendeten spezielle Holzarten als Trägermaterialien, um ihre Arbeiten zu kreieren. Einige interpretierten klassische Techniken auf eine gänzlich neue Art und Weise, andere experimentieren mit unterschiedlichen Materialien und innovativen Formen.