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Hofausstellung zu Valentin und Karlstadt am Münchner Isartor

Wegen Sanierungsarbeiten ist das Valentin-Karlstadt-Musäum im Münchner Isartor derzeit geschlossen. Doch im Hof erinnert eine frei zugängliche Schau bis April an das hochgeschätzte Starduo der Volkssängerszene.

Unter dem Titel “Durch Nacht und Nebel” präsentiert das Valentin-Karlstadt-Musäum bis 29. April 2025 eine Hofausstellung im Münchner Isartor. Im Zentrum stehen Liesl Karlstadt und Karl Valentin, die sich in den 1920er Jahren als Starduo der Münchner Volkssängerszene auf den Brettlbühnen der Stadt etablierten. Sie begeisterten mit ihren Auftritten immer mehr Menschen. Zum klassischen Publikum, das die sogenannte Kleinkunst schätzte, gesellten sich auch viele Intellektuelle wie Schriftsteller, Journalisten und Theaterleute. Denn von den beiden Künstlern wurde etwas ganz Neues dargeboten.

Umgeben sind die Ausstellungsstationen von Großfotos mit Zitaten von Bewunderern. Darunter findet sich etwa der Autor Alexander Roda Roda, der Valentin ein “Freudenfest des Auges und des Ohres” nannte. Der Reporter Egon Erwin Kisch wiederum schwärmte: “Doch spielt der liebe Valentin, mache keine Umständ: geh hin!” Lion Feuchtwanger erinnert an den Komiker in seinem Roman “Erfolg” (1930). Der junge Dramaturg Bert Brecht holte Valentin und Karstadt 1922 an die Münchner Kammerspiele, wo sie regelmäßig für ein volles Haus sorgten.

Am Tag nach der Premiere von Brechts Stück “Trommeln in der Nacht” (1922) waren Valentin und Karlstadt Teil der kommentierenden Mitternachtsvorstellung “Die rote Zibebe”, wie es heißt. Sie beteiligten sich an der Revue des ersten Teils und bestritten den zweiten Teil alleine mit “Durch Nacht und Nebel” und dem “Christbaumbrettl”. Die Schau spürt dieser Zusammenarbeit nach und holt zugleich das 1924 für die Kammerspielbühne geschriebene Stück “Die Raubritter vor München” zurück an seinen Originalschauplatz – das Isartor.