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Hochschulprofessor wird Nähe zu Rechtsextremen vorgeworfen

Die Juso-Hochschulgruppe in Dresden hat mit scharfer Kritik auf eine mutmaßliche Teilnahme des sächsischen Hochschulprofessors Ulrich Fröschle an einem rechtsextremen Treffen reagiert. Das Recherche- und Medienprojekt „recherche-nord“ hatte Fotos von einer Februar-Veranstaltung des rechtsextremen „Instituts für Staatspolitik“ ins Internet gestellt, die auch den Dresdner Professor für Neuere deutsche Literaturwissenschaft und Medienkulturwissenschaft zeigen sollen. „Ein rechtsextremer Professor an der Technischen Universität ist eine Gefahr für die Demokratie“, erklärte die Hochschulgruppe am Donnerstag in Dresden.

Laut Angaben von „recherche-nord“ handelt es sich bei den Fotos um eine verdeckte Dokumentation einer Veranstaltung vom 17. Februar 2024 in Schnellroda in Sachsen-Anhalt. Ob Fröschle als Referent vor Ort war, sei nicht bekannt. Laut „recherche-nord“ wird das aufgelöste Institut unter einem anderen Namen weitergeführt.

Die Studentengruppe fordert nun Konsequenzen vom Rektorat gegen Fröschle. Es könne nicht sein, dass es an Hochschulen „Raum für solches demokratiezersetzendes Gedankengut“ gebe. „Vor allem Wissenschaftler mit rechtem Gedankengut sind meist die Ideologen, die rechtsextreme Narrative stärken“, hieß es.

Fröschle forscht vorwiegend an den Themen Identität, Osteuropa, Erster Weltkrieg und Russland. Das inzwischen offiziell aufgelöste „Institut für Staatspolitik“ war seit 2000 eine verfassungsfeindliche Denkfabrik der Neuen Rechten mit Kontakten zur Identitären Bewegung, dem „Compact“-Magazin und der Jungen Alternative der AfD.