Das neue Schuljahr in Hessen beginnt in dieser Woche unter anderem mit einem ausgeweiteten Deutschunterricht an Grundschulen und einem Vorstoß zur Gewinnung neuer Lehrkräfte. Zielgruppe dafür seien alle Universitätsabsolventen mit einem Master-Abschluss, einem Diplom oder einem Magister, wie das Kultusministerium anlässlich des Schulstarts in Wiesbaden mitteilte. Die Interessenten sollen demnach künftig gemäß ihres Studiengangs und nach erfolgreichem Referendariat als vollwertige und verbeamtete Lehrerinnen und Lehrer durchgängig in einem Fach unterrichten können.
„Wir schaffen hier ein attraktives Berufsangebot für alle, die sich die gesellschaftlich wichtige Aufgabe in der Schule gut für sich vorstellen können, aber mit den bisher geforderten zwei Schulfächern nicht die entsprechenden Voraussetzungen erfüllten“, sagte Bildungsminister Armin Schwarz (CDU). Das Gesetz dafür solle „zeitnah“ regierungsintern abgestimmt und noch dieses Jahr im Landtag eingebracht werden. Interessierte könnten sich schon jetzt über eine Hotline informieren, so das Ministerium.
Neu in diesem Schuljahr ist außerdem, dass landesweit alle zweiten Klassen eine Stunde mehr Deutschunterricht erhalten. Ein Pilotprojekt an 15 Grundschulen und insgesamt 69 Klassen, durch das eine der beiden Englischstunden der dritten und vierten Klassen durch eine zusätzliche Deutschstunde ersetzt wird, werde ebenfalls fortgesetzt.
In Zusammenarbeit mit den Schulämtern bietet das Kultusministerium zudem wieder das Elterntelefon an. „Gerade zum Schuljahresbeginn tauchen in vielen Familien Fragen auf, die den Schulstart betreffen“, sagte Schwarz. Die Ansprechpartner am Elterntelefon könnten dabei weiterhelfen. Das Elterntelefon soll vom 26. August bis 6. September montags bis freitags von 9 bis 12 Uhr und 14 bis 16 Uhr zur Verfügung stehen.
Ab dieser Woche besuchen den Angaben zufolge rund 810.000 Personen in Hessen eine Schule, etwa 60.400 werden neu eingeschult. Die Zahl der Lehrerinnen und Lehrer habe sich auf rund 65.000 erhöht, im vergangenen Jahr waren es noch etwa 64.000, so das Ministerium.