Artikel teilen:

Hessische Schüler lernen Wiederbelebung

Jugendliche in Hessen sollen lernen, wie sie Menschen mit Herzstillstand wiederbeleben. Die Techniken sollen in zwei Unterrichtsfächer integriert werden.

Kinder und Jugendliche an den weiterführenden Schulen in Hessen sollen Maßnahmen zur Wiederbelebung bei Herzstillstand erlernen. Um die Zahl der Ersthelferinnen und Ersthelfer signifikant zu steigern, führt das Land schrittweise verpflichtenden Unterricht in Wiederbelebung in der Klasse 7 ein. Das teilte das Kultusministerium am Montag in Wiesbaden mit. Vermittelt würden die Techniken im Sport- und Biologieunterricht oder bei Projekttagen.

Bereits im vergangenen Schuljahr sei das Wiederbelebungs-Programm an 30 Schulen erfolgreich erprobt worden, so das Ministerium. Im laufenden Schuljahr werde es an 180 weiteren Schulen eingeführt. In den nächsten drei Jahre werde der Unterricht dann auf alle weiterführenden Schulen ausgeweitet. Damit sei Hessen bundesweit Vorreiter.

Das niederschwellige und leicht umzusetzende Konzept solle alle Kinder und Jugendlichen in die Lage versetzen, bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand sofort handlungsfähig zu sein, sagte der hessische Kultusminister Armin Schwarz (CDU). Der plötzliche Herztod ist laut Kultusministerium mit über 65.000 Sterbefällen jährlich eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland. Nur bei der Hälfte der rund 70.000 Fälle eines Herzstillstands außerhalb eines Krankenhauses in Deutschland gebe es eine Reanimation durch Laien.