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Haiti: Sicherheitsmission mit Verstärkung aus Zentralamerika

Die internationale Sicherheitsmission zur Bekämpfung der Bandengewalt in Haiti hat Verstärkung erhalten. Am Freitag (Ortszeit) landete ein US-Militärflugzeug mit 75 Soldaten aus Guatemala und acht aus El Salvador auf dem internationalen Flughafen der Hauptstadt Port-Au-Prince, wie Radio „Metropole“ berichtet. Lokale Behörden bestätigten, dass diese Einheiten aus Zentralamerika seit Ende 2024 erwartet wurden.

Seit über einem Jahr haben mehrere Länder ihre Beteiligung an der Multinationalen Mission zur Unterstützung der Sicherheit (MMAS) zugesagt. Hauptpersonalsteller und Anführer der Mission ist Kenia, von wo bisher rund 400 Polizisten in Haiti sind. Jamaika, Bahamas, Guyana, Barbados, Antigua und Barbuda sowie Bangladesch, Benin und Tschad versprachen, Polizei- und Militärkräfte in die arme Karibiknation zu entsenden. Der Einsatz wurde vom UN-Sicherheitsrat im Herbst 2023 beschlossen und im September 2024 für ein weiteres Jahr verlängert.

Mit der Ankunft der Soldaten aus Zentralamerika sind von den ursprünglich geplanten 2.500 Sicherheitskräften erst 500 aus den Ländern Kenia, Guatemala, Jamaica, Belice, den Bahamas und El Salvador vor Ort. Weitere Kontingente sollen in den nächsten Wochen eintreffen. Auch Kenia versprach, seine Präsenz aufzustocken. Die USA stellen finanzielle und logistische Unterstützung für die Mission, entsenden jedoch keine Truppen.

Haiti erlebt seit Jahren gravierende politische und humanitäre Krisen. Die internationale Mission, die seit Mitte 2023 präsent ist, hat die Aufgabe, die haitianische Polizei im Kampf gegen die bewaffneten Banden zu unterstützen, bisher jedoch ohne sichtbaren Erfolg. Rund 200 bewaffnete Banden kontrollieren weite Teile des Landes. Erst im Dezember begingen die Kriminellen tödliche Angriffe auf zwei Krankenhäuser in der Hauptstadt.