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Großteil der LWL-Ausgaben fließt in Hilfen für behinderte Menschen

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat im Jahr 2023 rund 6,1 Milliarden Euro ausgegeben. Der größte Teil davon wurde für die Unterstützung von behinderten und pflegebedürftigen Menschen der Region Westfalen-Lippe aufgebracht, wie der Landschaftsverband am Freitag in Münster mitteilte. Insgesamt flossen 3,2 Milliarden Euro (2022: 2,9 Milliarden Euro) in diese sozialen Aufgaben.

Menschen mit Behinderung sollen durch die finanzielle Unterstützung möglichst gleichberechtigt und selbstbestimmt am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können, hieß es. Der Landschaftsverband förderte 2023 unter anderem in der Region rund 36.690 Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen in Werkstätten. Im Vorjahr waren es rund 37.300.

Ziel soll es nach Beschlüssen der LWL-Landschaftsversammlung sein, so viele Menschen wie möglich auf dem sogenannten ersten Arbeitsmarkt in Betrieben und Verwaltungen zu beschäftigen. Bis 2030 solle die Zahl der Menschen mit Behinderung in den Werkstätten für behinderte Menschen in Westfalen-Lippe um zehn Prozent abgesenkt werden. Zugleich sollen möglichst viele dieser Menschen in den ersten Arbeitsmarkt integriert werden.

Rund 40.306 Menschen wurden demnach im vergangenen Jahr beim betreuten Wohnen als Alternative zum stationären Leben in besonderen Wohnformen unterstützt. Im Vorjahr waren es noch 39.218.

Für die Inklusion in Regelkindergärten mit einem Besuch von Kindern mit und ohne Behinderungen zahlte der Landschaftsverband 2023 rund 107,7 Millionen Euro (2022: 98 Millionen Euro). Insgesamt besuchten im vergangenen Jahr 6.566 Kinder mit Behinderung eine der 35 Förderschulen des Landschaftsverbandes.

Die 18 Kreise und neun kreisfreien Städte in Westfalen-Lippe zahlten im vergangenen Jahr laut LWL-Angaben Mitgliedsbeiträge von rund 2,9 Milliarden Euro an den Kommunalverband (2022: 2,5 Milliarden Euro). Die Differenz zwischen Ausgaben und Einnahmen stamme im Wesentlichen aus zusätzlichen Bundes- und Landesmitteln, die der LWL verwalte.

Als Kommunalverband übernimmt der LWL Aufgaben für seine Mitglieder im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur. Unter anderem betreibt er 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren.