Kein Weiterkommen für Reisende mit kosovarischem Pass: In Serbien haben sich Bürgerwehren zu Grenzwächtern aufgespielt – ein weiterer Zwischenfall im anhaltenden Streit zwischen den Balkan-Nachbarn.
Im Streit zwischen Serbien und Kosovo droht eine neue Eskalation. In der Nacht zu Samstag haben serbische Demonstranten mehrere Grenzübergänge blockiert und Reisende mit kosovarischen Papieren zur Umkehr gezwungen, wie örtliche Medien berichten. Die Aktion gilt als Vergeltungsmaßnahme für die jüngste erzwungene Schließung serbischer Verwaltungsbüros in Nordkosovo durch die Regierung in Pristina.
Am späten Freitagabend hatte Kosovos Außenministerin Donika Gervalla-Schwarz über die Online-Plattform X die vorübergehende Schließung mehrerer Grenzübergänge verkündet. Die Maßnahme sei notwendig geworden, weil “maskierte serbische Kriminelle” auf serbischer Seite die Straße blockierten und in Anwesenheit der Polizei die Ausweise von Einreisenden kontrollierten. Zur Umkehr gezwungen wurden demnach offenbar auch Kosovo-Albaner, die mit deutschem Kennzeichen Richtung Bundesrepublik unterwegs waren.
Chefdiplomatin Gervalla-Schwarz macht die Regierung in Belgrad für die jüngste Eskalation verantwortlich. Sie rief die EU und die USA dazu auf, Präsident Aleksandar Vucic in die Schranken zu weisen: “Er muss gestoppt werden, bevor er in den Krieg zieht.”