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Goslarer Kaiserring geht an Künstlerin Katharina Fritsch

Die bildende Künstlerin Katharina Fritsch erhält den Goslarer Kaiserring des Jahres 2025. Die Auszeichnung werde am 11. Oktober in der Goslarer Kaiserpfalz übergeben, sagte Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner (SPD) am Freitagabend beim traditionellen Neujahrsempfang der Stadt in der Goslarer Kaiserpfalz.

In der Begründung der Preisjury heißt es, bereits in den 1980er-Jahren habe Fritschs Werk eindrucksvoll auf sich aufmerksam gemacht. Es wirke bis heute „frisch und relevant“ und werde zunehmend international ausgestellt, insbesondere in den Vereinigten Staaten. „Der Charakter ihrer Arbeiten – die gewählte Größe, die scheinbare Einfachheit und malerische Qualität – verleiht ihnen eine starke Aura, die zugleich direkt und dennoch komplex ist.“

Katharina Fritsch, 1956 in Essen geboren, schloss 1987 ihr Studium an der Kunstakademie Düsseldorf ab. Bereits als Studentin hatte sie in Köln ausgestellt. Als das Museum für Moderne Kunst in Frankfurt/Main 1989 ihr Hauptwerk „Tischgesellschaft“ erwarb, wurde sie laut Jury „schnell zur Repräsentantin einer neuen Bildhauergeneration“. Von 2001 bis 2010 lehrte sie als Professorin an der Kunstakademie Münster, von 2010 bis 2019 an der Kunstakademie Düsseldorf. Fritsch lebt und arbeitet in Düsseldorf und Wuppertal.

Der Kaiserring ist ein in Gold gefasster Aquamarin, in den das Siegel Kaiser Heinrichs IV. eingraviert ist. Er wird jedes Jahr für jeden Ausgezeichneten neu von dem Worpsweder Goldschmied Hadfried Rinke angefertigt und gilt als einer der weltweit renommiertesten Preise für moderne Kunst.

Der Kaiserring wird seit 1975 verliehen. Erste Preisträger waren Henry Moore, Max Ernst und Alexander Calder. Ihnen folgten Pioniere der Gegenwartskunst wie Joseph Beuys, Gerhard Richter oder Christo. Weitere Preisträgerinnen und Preisträger waren Andreas Gursky, Bridget Riley, David Lynch, Olafur Eliasson und Barbara Kruger. Vor Katharina Fritsch erhielten Adrian Piper, Sir Isaac Julien, Vadim Zakharov, Yuri Albert und zuletzt Miriam Cahn den Preis.