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Göttinger Verlag veröffentlicht Erinnerungsbuch an Hiroshima-Bombe

80 Jahre nach dem Atombombenabwurf auf Hiroshima mit zehntausenden Toten sind die Erinnerungen des Japaners Hisashi Tohara an diese Katastrophe erstmals auf Deutsch zugänglich. Das Buch „Hiroshima. Eine Stimme aus der Hölle“ erscheint Ende Mai, wie der in Göttingen ansässige Wallstein Verlag mitteilte.

„Hisashi Tohara ist achtzehn Jahre alt, als er das tragische Ereignis miterleben muss“, heißt es in der Verlagsvorschau. „An einem Sommertag verlässt er bei stahlblauem Himmel das Haus. Er befindet sich am Bahnhof, und in einem Augenblick erhellt sich die ganze Umgebung, so dass er geblendet wird. Zur gleichen Zeit kommt ein dumpfes Grollen aus der Erde, sein Nacken brennt unter starken Schmerzen … Kurz darauf ist es plötzlich dunkel – alles ist von einer Wolke überzogen und von schwarzem Rauch erfüllt. Von den Straßen Hiroshimas ist nichts mehr übrig.“

Ein Jahr später schrieb Tohara in einem Notizbuch auf, wie er diese Katastrophe er- und überlebte. Mieko Tohara, seine Frau, entdeckte das Heft viel später, drei Jahre nach Hisashis Tod. Sie veröffentlichte in Tokio fünfzig Exemplare dieser Erzählung im Selbstverlag, um sie ihren Freunden zu schenken. Darüber gelangte der Text an einen französischen Verlag, der ihn 2012 publizierte. „Toharas Beschreibung dieses schicksalhaften Tages ist so eindrücklich, dass sie unbedingt auch in einer deutschsprachigen Ausgabe zugänglich sein muss“, erklärte der Wallstein Verlag.