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Gießener Sprache “Manisch” gehört zum Immateriellen Kulturerbe

Die Gießener Sondersprache „Manisch“ ist jetzt Immaterielles Kulturerbe der Unesco. Ein Antrag, die „Rotwelsch-Dialekte“ als Träger kultureller Ausdrucksformen anzuerkennen, sei angenommen worden, teilte die Stadt Gießen am Freitag mit. Zu dieser Dialektform gehöre auch das Manisch.

Das Gießener Manisch sei ursprünglich eine Geheimsprache gesellschaftlicher Randgruppen gewesen, die nur einem ausgewählten Kreis verständlich war. Seit den 1970er Jahren werde es wieder verstärkt als Symbol einer gemeinsamen Identität der Einwohner verwendet. Überall in der Stadt fänden sich Spuren des Manisch, etwa auf Graffitis, T-Shirts, Tassen und Postkarten mit Manisch-Deutsch-Übersetzungen oder in Songs von Gießener Musikern und Bands.

So heiße es etwa „latsche diwes“ Guten Tag, erklärt die Stadt auf ihrer Website. Laut dem „Wörterbuch Deutsch-Manisch“ bedeutet zum Beispiel „ballefusser“ Friseur, „katschemme“ Gaststätte oder „puri“ Großmutter.