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Im Norden: Gesunde und nachhaltige Ernährung scheitert oft im Alltag

Die meisten Norddeutschen legen Wert auf eine gesunde und nachhaltige Ernährung. Neun von zehn (92 Prozent) Menschen in Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Bremen finden nach eigener Aussage gesundes Essen wichtig oder sehr wichtig, wie aus einer am Mittwoch in Berlin vorgestellten Ernährungsstudie der Techniker Krankenkasse (TK) hervorgeht. Demnach räumen gut zwei Drittel der Norddeutschen (69 Prozent) der Nachhaltigkeit von Lebensmitteln einen großen Stellenwert ein. Allerdings scheitere der Vorsatz, sich gesund und nachhaltig zu ernähren, oft an Abläufen im Alltag.

Sören Schmidt-Bodenstein, Leiter der TK-Landesvertretung Schleswig-Holstein, stellte fest, dass trotz des Bekenntnisses zu gesunder Ernährung lebensstilbedingte Erkrankungen wie Adipositas oder Herzkreislauferkrankungen bundesweit immer weiter zunehmen. Oft hält laut TK ein stressiger Alltag die Menschen davon ab, ihren Speiseplan gesünder zu gestalten. 49 Prozent der befragten Norddeutschen hätten fehlende Zeit und Ruhe als Grund angegeben, sich nicht gesünder zu ernähren. Ein knappes Drittel (30 Prozent) sehe eine schwierige Vereinbarkeit von gesunder Ernährung und Beruf.

42 Prozent der befragten Norddeutschen orientieren sich den Angaben nach beim Einkauf an der Lebensmittel-Ampel, dem sogenannten Nutri-Score, der den Nährwert von Lebensmitteln auf Verpackungen kenntlich macht. 57 Prozent nutzen ihn allerdings gar nicht.

Das Meinungsforschungsinstitut Forsa befragte im Auftrag der TK vom 2. bis 26. Mai bundesweit 1.704 Personen ab 18 Jahren telefonisch zu ihrem Ernährungs- und Trinkverhalten, davon mindestens 200 Personen pro Ländergebiet.