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Gestohlenes Buch nach zwölf Jahren wieder aufgetaucht

Nach fast zwölf Jahren ist ein wertvolles historisches Buch nach Apfelstädt zurückgekehrt. Der sogenannte „Schulmethodus“ aus dem Jahr 1662 sei bereits im März bei Reinigungsarbeiten in der Liebfrauenkirche in Arnstadt gefunden worden, teilte der Apfelstädter Pfarrer Bernd Kramer am Montag mit. Das Werk war am 8. September 2013 während der 6. Thüringer Adjuvantentage gestohlen worden.

Anfang Mai erhielt Pfarrer Kramer den Angaben zufolge vom Archivgutbeauftragten der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Thomas Weiss, die Mitteilung, dass ein Buch von 1662 mit dem Besitzeintrag der Pfarrei Apfelstädt im Staatsarchiv Gotha abgegeben und nun an ihn weitergeleitet worden sei. Es habe sich herausgestellt, dass es sich um das seit 2013 in Apfelstädt vermisste Werk handelt. Auf welchem Weg es in die Liebfrauenkirche Arnstadt gelangt ist, bleibt unklar.

Die 6. Thüringer Adjuvantentage 2013 in Apfelstädt und Wandersleben dokumentierten das reichhaltige musikalische Leben des 17. und 18. Jahrhunderts in den thüringischen Dörfern. Hierzu hatte die Kirchengemeinde eine Ausstellung im Pfarrhof Apfelstädt gestaltet. Da die Schulmeister früher die Orgel spielten und die Chöre leiteten, war auch der lange vermisste „Schulmethodus“ aus dem Jahr 1662 als Exponat ausgestellt.

Ein „Schulmethodus“ war eine Anleitung für Schulmeister. Die Besonderheit am Apfelstädter „Schulmethodus“ ist, dass darin eine Vorlage für eine Schultabelle erhalten ist. Dies ist der Vorläufer des Klassenbuches, in dem die Schulmeister das Lernverhalten der Schüler dokumentierten.