Mit einem Festgottesdienst mit dem württembergischen Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl und einem anschließenden Festakt unter anderem mit Sozialminister Manfred Lucha (Grüne) feiert die Gemeinde Wilhelmsdorf bei Ravensburg am Sonntag (7. Januar) ihr 200-jähriges Bestehen. Wilhelmsdorf ist überregional bekannt für seine vielen sozialen Einrichtungen wie die „Zieglerschen“ mit über 3.400 Mitarbeitern an rund 60 Standorten oder die Jugendhilfe Hofmannhaus. „Von Anfang an war die Diakonie die DNA von Wilhelmsdorf“, sagte der Pfarrer der Evangelischen Brüdergemeinde in Wilhelmsdorf, Norbert Graf, dem Evangelischen Pressedienst (epd). „Die Integration, Unterstützung und Inklusion von Menschen mit Förderbedarf war ein Herzensanliegen der Gründungsväter und ist es heute noch.“
Wilhelmsdorf ist – wie der Name verrät – eine Schenkung von König Wilhelm I., der pietistischen Siedlern Land gab, das sie urbar machen konnten und wo diese ihren Glauben nach „eigenen Regeln“ leben konnten. Damit wollte der König wie zuerst in Korntal bei Stuttgart die Abwanderung von Protestanten aus Württemberg verhindern. Im Januar 1824 kamen die ersten Siedler nach Wilhelmsdorf, um die Flächen am „Lengenweiler Moosried“ zu besiedeln und diese landwirtschaftlich nutzbar zu machen.