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Generalkonsulin: Israel nach Hamas-Angriff “immer noch traumatisiert”

Die für das Land Hessen zuständige israelische Generalkonsulin, Talya Lador-Fresher, hat bei einer Gedenkstunde anlässlich des terroristischen Angriffs auf Israel die Ziele des Militäreinsatzes im Gaza-Streifen betont. Dazu gehöre, alle Geiseln der Hamas wohlbehalten nach Hause zu bringen, die Hamas zu zerstören und „dass aus Gaza keine Bedrohung mehr für die israelische Bevölkerung ausgeht, damit sich der 7. Oktober nie mehr wiederholt“, sagte Lador-Fresher am Dienstag im Hessischen Landtag.

Auch 60 Tage nach dem „barbarischen Massaker der Hamas“ sei sie immer noch schockiert, sagte Lador-Fresher: „Der brutale Angriff hat ganz Israel in einen Schockzustand versetzt. Das Land ist immer noch traumatisiert.“ Von 239 entführten Menschen seien 137 noch in Gefangenschaft. Dass die anderen mittlerweile befreit werden konnten, habe in der israelischen Bevölkerung Freude ausgelöst, bereite aber auch Sorgen.

„Der Preis, den wir dafür bezahlen, ist hoch. Für jede befreite Geisel wurden drei palästinensische Terroristen aus der Haft entlassen“, sagte die Generalkonsulin. Zudem habe die Hamas die temporäre Feuerpause dazu genutzt, in ihren Reihen zerstörte Ordnung wiederherzustellen.

Die Generalkonsulin betonte, dass Israel „wie jeder Staat auf dieser Welt“ das Recht und die Pflicht habe, „seine Bürger zu schützen und sein Territorium zu verteidigen. Die Militäroperation ist gegen die Terroristen gerichtet und nicht gegen die Zivilbevölkerung. Leider nutze die Hamas diese als menschliche Schutzschilde.“

Landtagspräsidentin Astrid Wallmann (CDU) betonte in ihrer Rede, dass eine Situation wie die seit dem 7. Oktober dazu zwinge, „scheinbare Gewissheiten“ in Deutschland kritisch zu hinterfragen. „Wir waren uns sicher, dass für die überwältigende Mehrheit der in unserem Land lebenden Menschen das Existenzrecht Israels, aus dem zugleich sein Recht auf Selbstverteidigung folgt, außer Zweifel steht“, sagte Wallmann. Auf Straßen und Plätzen sei in den vergangenen Wochen jedoch sichtbar geworden, dass diese Gewissheit trügerisch war.

„Ich schäme mich dafür, dass im Jahr 2023 in unserem Land bei öffentlichen Demonstrationen Hass auf Israel und ein tiefsitzender Antisemitismus zum Ausdruck kommen“, sagte Wallmann weiter. Sie versicherte anwesenden Vertretern jüdischer Gemeinden in Hessen, dass alles getan werde, um jüdisches Leben in Hessen zu schützen und antisemitische Umtriebe zu bekämpfen.

Wallmann erinnerte auch daran, dass beim „notwendigen Vorgehen Israels zur Bekämpfung des Terrors“ unschuldige Opfer auf palästinensischer Seite zu beklagen seien. Die humanitäre Lage im Gaza-Streifen habe sich dramatisch verschärft: „Unser Mitgefühl gilt heute auch den vielen unschuldig in Not geratenen Menschen und wir trauern auch um die zahlreichen zivilen palästinensischen Opfer, die in den vergangenen Wochen ihr Leben verloren haben.“