Artikel teilen

Gedenken an NS-Völkermord an den Sinti und Roma

Zum 82. Jahrestag des „Auschwitz-Erlasses“ zum NS-Völkermord an den Sinti und Roma ist in der Gedenkstätte Sachsenhausen an die Opfer erinnert worden. Die stellvertretende Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Dotschy Reinhardt, erklärte anlässlich der Gedenkveranstaltung am Donnerstag in Oranienburg, der „Holocaust an 500.000 Sinti und Roma im NS-besetzten Europa“ sei jahrzehntelang geleugnet, ignoriert und verdrängt worden. Zugleich gebe es in der Gesellschaft bis heute Ablehnung gegenüber der Minderheit.

Brandenburgs Kulturministerin Manja Schüle (SPD) betonte, es sei der Bürgerrechtsbewegung und dem Zentralrat der Deutschen Sinti und Roma zu verdanken, dass inzwischen an die Verbrechen der Nationalsozialisten und die jahrhundertelange Verfolgung erinnert werde. Den Überlebenden und ihren Nachkommen gebühre Dank für das, was sie „in Deutschland geleistet haben und noch immer leisten, für die Integration, für das demokratische Miteinander, für unsere Erinnerungskultur“. Es sei wichtig klar festzustellen, dass Sinti und Roma „unwiderruflich zu unserer Gesellschaft, unserer Geschichte, unserer Kultur“ gehörten.

Mit dem „Auschwitz-Erlass“ vom 16. Dezember 1942 wurde nach Angaben der Gedenkstättenstiftung die Grundlage für die Deportation von Sinti und Roma aus ganz Europa in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau geschaffen. Mehrere hunderttausend Sinti und Roma wurden im Holocaust in Zwangslagern und durch Einsatzgruppen von den Nationalsozialisten ermordet. Im KZ Sachsenhausen waren zwischen 1936 und 1945 mehr als 1.000 Sinti und Roma inhaftiert.