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Früherer Umweltminister Klaus Töpfer gestorben

Der frühere Bundesumweltminister Klaus Töpfer ist gestorben. Nicht nur Vertreter seiner Partei CDU, sondern auch Mitglieder der Ampel-Regierung würdigten ihn als prägenden Akteur der Umweltpolitik.

Klaus Töpfer (CDU) ist gestorben
Klaus Töpfer (CDU) ist gestorbenImago / Sven Simon

Der frühere Bundesumweltminister Klaus Töpfer ist im Alter von 85 Jahren gestorben. Nicht nur Vertreter seiner Partei CDU, sondern auch Mitglieder der Ampel-Regierung würdigten ihn als Pionier und prägenden Akteur der Umweltpolitik.

Der frühere Bundesumweltminister Klaus Töpfer (CDU) ist tot. Wie ein Sprecher der CDU in Berlin bestätigte, starb Töpfer am Samstag im Alter von 85 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit im Kreis seiner Familie. Parteiübergreifend würdigten Politiker Töpfers Wirken in der Umweltpolitik. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erklärte in einem Kondolenzschreiben an die Witwe, Töpfer „habe in vielen Bereichen Pionierarbeit geleistet – und durch seine Arbeit auch Einstellungs- und Verhaltensänderungen bewirkt“.

Der promovierte Volkswirtschaftler Töpfer war von 1987 bis 1994 Bundesumweltminister im Kabinett des damaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl (CDU). 1992 nahm er am wegweisenden UN-Umweltgipfel in Rio de Janeiro teil. In der darauffolgenden Wahlperiode war Töpfer Bundesbauminister, geprägt hat er dennoch weiter vor allem die Umweltpolitik. Von 1998 bis 2006 leitete Töpfer das UN-Umweltprogramm und engagierte sich bis ins hohe Alter für Umwelt und Nachhaltigkeit. Im 2016 berufenen Nationalen Begleitgremium für die Suche nach einem Atommüll-Endlager in Deutschland war er einer von zwei Vorsitzenden.

Klaus Töpfer – Klimaschutz war sein Anliegen

„Sein frühes und entschiedenes Engagement für den Umwelt- und Klimaschutz habe ich, wie wahrscheinlich viele unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger, noch sehr gut in Erinnerung“, schrieb Steinmeier an Mechthild Töpfer. Für Klaus Töpfer sei Umweltschutz immer verbunden gewesen mit der weltweiten Bekämpfung der Armut. Umwelt- und Klimapolitik sei für ihn zudem Friedenspolitik gewesen, erinnerte er.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) erklärte bei X, vormals Twitter, Töpfer habe Klimaschutz zu einem wichtigen Anliegen gemacht. „Wir sind dankbar für seine Weitsicht und seine starke Stimme. Sie wird fehlen“, schrieb Scholz.

Die aktuelle Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) erklärte bei X, Töpfer habe für das Aussöhnen von Ökologie und Ökonomie gestanden und habe die internationale Umweltpolitik geprägt. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) bezeichnete Töpfer als „Brückenbauer“. „Vor seinem Einsatz bis ins hohe Alter habe ich größten Respekt“, erklärte er.

Klaus Töpfer mit Helmut Kohl beim CDU-Parteitag im Dezember 1991 in Dresden
Klaus Töpfer mit Helmut Kohl beim CDU-Parteitag im Dezember 1991 in DresdenImago / United Archives

Zudem gaben viele Vertreter der CDU öffentliche Trauerbekundungen ab. „Wir trauern um einen verdienten Politiker und streitbaren Kämpfer für die Nachhaltigkeit, der die Umwelt- und Klimapolitik unseres Landes und international maßgeblich geprägt hat“, erklärte Parteichef Friedrich Merz und ergänzte: „Sein Lebenswerk ist uns Verpflichtung.“ In einer Erklärung der Bundes-CDU hieß es, mit Töpfer verliere die Union „einen Vordenker der Menschheitsaufgabe der nachhaltigen Entwicklung, einen unermüdlichen Ideengeber bis zuletzt, und eine mahnende Stimme mit Gewicht in der Welt“.

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) erklärte in Düsseldorf: „Mit Klaus Töpfer verlieren Nordrhein-Westfalen, Deutschland und Europa einen Vordenker und unermüdlichen Kämpfer für unsere Umwelt und unser Klima.“ Wüst bezeichnete Töpfer als Visionär, der vieles von dem, was heute diskutiert werde, schon vor Jahrzehnten vorausgesehen habe. „Dabei warb er stets für gemeinsame, ganzheitliche und gesellschaftsorientierte Lösungen, die auch die Armutsbekämpfung in den Blick nehmen“, sagte Wüst.