DORTMUND/WESTFALEN – Die Ankündigung hat europaweit Empörung ausgelöst: Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Lettland will die Frauenordination wieder abschaffen. Künftig sollen nur noch Männer Pfarrer werden. In vielen europäischen protestantischen Kirchen – lutherisch, reformiert oder uniert – wird Kritik an dem Synodenbeschluss laut. Auch in Westfalen solidarisieren sich Pfarrerinnen mit lettischen Christinnen. Sie machen ihren Protest unter anderem auf Facebook öffentlich, wo es auf Anregung der bayerischen Landeskirche unter der Überschrift „#wearelutherans“ („Wir sind Lutheraner“) eine Fotoaktion mit Pfarrerinnen im Talar gibt.
Die Pfarrerinnen im Kirchenkreis Dortmund-Lünen haben ebenso mitgemacht und Fotos hochgeladen wie die aus dem Kirchenkreis Unna, die finden: „Frauen im Pfarramt? Ist doch normal.“ Auch Pfarrerinnen aus den Kirchenkreisen Bielefeld und Hagen schlossen sich an, ebenso das Frauenreferat des Evangelischen Kirchenkreises Bochum.
Die westfälische Präses Annette Kurschus hat sich bereits mit deutlichen Worten gegen die Entscheidung der lettischen Kirche ausgesprochen: „Die Rücknahme der schon eingeführten Frauenordination in der Evangelisch-Lutherischen Kirche Lettlands ist ein Jammer.“ Sie missachte nicht nur die Fähigkeiten und Leistungen von Frauen, sondern schätzt auch die Gaben gering, die Gott Männern und Frauen für die Verkündigung des Wortes Gottes und die Leitung der Gemeinden geschenkt habe, kritisierte Kurschus. UK
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Frauen-Solidarität
Kirche ohne Pfarrerinnen ist „ein Jammer“, findet die westfälische Präses Annette Kurschus – und mit ihr viele weitere Frauen und Männer im Pfarramt
