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Kardinal Mamberti verkündet mit “Habemus papam” den neuen Papst

Zum zweiten Mal in Folge wird ein Franzose der Welt den Namen des neuen Papstes verkünden. Diesmal ist es der oberste Richter in der katholischen Kirche, Kardinal Dominique Mamberti.

Es werden wohl die berühmtesten fünf Minuten seiner langen Laufbahn sein. Der französische Kardinal Dominique Mamberti spricht in Kürze das “Habemus papam” – also jene Formel, mit der von der Mittelloggia des Petersdoms aus der neue Papst der Weltöffentlichkeit vorgestellt wird.

Das Amt, das den 73-Jährigen dafür bestimmt, ist das des Kardinalprotodiakons. Denn Mamberti war bislang nicht nur Leiter der Apostolischen Signatur, des Obersten Gerichtshofs der katholischen Kirche, und damit – nach dem Papst – der oberste Richter in der katholischen Kirche. Seit 2024 ist er außerdem der dienstälteste Kardinal aus der Klasse der Kardinaldiakone, der noch nicht die Altersgrenze von 80 Jahren überschritten hat.

Mamberti ist erst der 26. Kardinalprotodiakon, der die berühmten Worte sprechen darf. Zum Beispiel kamen während der gut 26-jährigen Regierungszeit Johannes Pauls II. (1978-2005) neun Kardinalprotodiakone nicht zum Zuge. weil in ihrer Amtszeit kein Papst gewählt wurde.

Mamberti wurde 1952 im marokkanischen Marrakesch geboren und wuchs auf der Insel Korsika auf. Dort wurde er auch 1981 im Bistum Ajaccio zum Priester geweiht. 1986 begann er seine vatikanische Laufbahn im diplomatischen Dienst des Heiligen Stuhls in Algerien. Weitere Stationen unter anderen waren die Vatikan-Vertretung bei den Vereinten Nationen in New York, der Libanon und der Sudan.

Seit 2006 war Mamberti dann vatikanischer Außenminister, ernannt in der Frühzeit von Papst Benedikts XVI. Aus diesen Jahren stammen als Auszeichnungen das Großkreuz des Verdienstordens der Italienischen Republik (2007), das Großkreuz des Sterns von Rumänien (2008) und der Titel eines Komturs der Ehrenlegion (2009). 2014 dann, unter Franziskus, erfolgte die Versetzung als Leiter der Signatur.

Kardinal Mamberti ist der zweite französische Kardinal in Folge, der den Namen des neuen Papstes bekanntgibt. 2013 verkündete Kardinal Jean-Louis Tauran (1943-2018) die Wahl von Jorge Mario Bergoglio zu Papst Franziskus. 2005 gab der Chilene Jorge Medina Estevez (1926-2021) die Wahl von Benedikt XVI. bekannt.

In den nächsten Tagen – oder auch schon am heutigen Donnerstag – wird dann die Weltöffentlichkeit auf Dominique Mamberti blicken. Etwa eine knappe Stunde nach dem Weißen Rauch wird er als Kardinalprotodiakon auf die Loggia des Petersdoms treten, um der aufgeregten, womöglich “Viva il Papa” skandierenden Menschenmenge auf dem Platz zu verkünden: “Annuntio vobis gaudium magnum. Habemus Papam!” – Ich verkünde euch eine große Freude. Wir haben einen Papst! Und dann wird der Name des neuen Kirchenoberhaupts folgen – erst der Geburtsname in lateinischer Sprache und dann der gewählte Papstname.

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Die vollständige Verkündigungsformel lautet: “Annuntio vobis gaudium magnum: habemus Papam. Eminentissimum ac reverendissimum dominum, Dominum [Vorname], Sanctae Romanae Ecclesiae cardinalem [Nachname], qui sibi nomen imposuit [gewählter Papstname].”

(“Ich verkündige euch große Freude: Wir haben einen Papst! Seine Eminenz den Hochwürdigsten Herrn [Vorname], Kardinal der Heiligen Römischen Kirche [Nachname], der sich den Namen [Papstname] gegeben hat.”)