Artikel teilen:

Französische Luxusmöbel zurück im Dresdner Schloss

Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) widmen dem Pariser Kunsttischler Jean-Pierre Latz (1691-1754) von Samstag an eine Ausstellung. Erstmals seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs seien seine Möbel in den Paraderäumen des Residenzschlosses zu sehen, sagte SKD-Generaldirektorin Marion Ackermann am Freitag in Dresden. Damit sei ein weiterer Schritt zur Rekonstruktion der ehemaligen Festetage des sächsischen Hofes vollendet.

Die Ausstellung des Kunstgewerbemuseums ist unter dem Titel „Fait à Paris. Die Kunstmöbel des Jean-Pierre Latz am Dresdner Hof“ bis zum 2. Februar zu sehen. Sie ist der Abschluss eines langjährigen Forschungs- und Restaurierungsprojektes der SKD. Der in Köln geborene Latz gilt als einer der wichtigsten Kunsttischler seiner Zeit.

Das größte Konvolut seiner Arbeiten befindet sich seit dem Ankauf in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in Dresden. Wegen seiner lückenlosen Dokumentation und dem authentischen Zustand sei es einmalig, hieß es. In Paris habe Latz „hochkomplexe Meisterwerke“ geschaffen, „die sich stilistisch zwischen dem schweren, streng symmetrischen Barock und dem Rokoko bewegen“.

Pendeluhren, Sockel oder Kommoden vereinten hochwertige Einlegearbeiten aus Schildpatt, Messing, Perlmutt und edlen Hölzern mit vergoldeten Beschlägen. Der sächsische Hof hatte sich die luxuriösen Kreationen als Statussymbole direkt aus Paris nach Dresden liefern lassen. Nach dem Zweiten Weltkrieg gerieten die Möbel in Vergessenheit und wurden erst ab 2008 bei der Inventur des Gesamtbestandes der SKD wiederentdeckt.