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Fränkische Wässerwiesen zählen jetzt auch zum Welterbe

Die traditionelle Bewässerung der Wässerwiesen ist am Mittwoch in die Unesco-Liste des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen worden. Welche Bedeutung sie für Nürnberg hat, hat Oberbürgermeister Marcus König daraufhin unterstrichen. Seit dem Mittelalter sei die traditionelle Bewässerung der Wässerwiesen auf dem Stadtgebiet belegt. Die Aufnahme dieser Technik als Immaterielles Kulturerbe sei auch Verpflichtung für die Kommunen, die Wässerwiesen zu unterstützen und zu erhalten, so König.

Nürnbergs Umweltreferentin Britta Walthelm betonte, die Bewässerung der Wiesen hätten einen positiven Einfluss auf die Umwelt und auf das Klima. „Tatsächlich kühlen die Wiesen die im Sommer zunehmend überhitzte Stadt.“

Bewässerungsgemeinschaften leiten Wasser aus Flüssen und Kanälen auf Felder und Wiesen um. Dafür werden vorübergehend kleine Gräben ausgehoben oder das Wasser aufgestaut, um künstliche Überläufe zu schaffen. Das Wissen darüber werde von Generation zu Generation weitergegeben, hieß es. In Deutschland sei diese Form der Bewässerung unter anderem entlang der Flüsse Rednitz, Regnitz und Wiesent in Franken sowie im Gebiet der Queich in Rheinland-Pfalz zu finden.

Zum Immateriellen Kulturerbe zählen lebendige Traditionen aus den Bereichen Tanz, Theater, Musik, mündliche Überlieferungen, Naturwissen und Handwerkstechniken, heißt es in der Mitteilung. Rund 700 Bräuche, Künste, Handwerkstechniken und Formen des Naturwissens aus aller Welt werden derzeit auf diesen Listen geführt, darunter der Tango aus Argentinien oder die traditionelle chinesische Medizin und Reggae aus Jamaika. (00/3994/06.12.2023)