Es gilt als Wahrzeichen Bochums und ist nach einer Sanierungszeit von gut einem Jahr wieder komplett zu sehen: das Fördergerüst des Deutschen Bergbau-Museums in Bochum. Zum Abschluss der Arbeiten am 71,4 Meter hohen Stahlgerüst lädt das Museum am Samstag (22. Februar) zu einem Fest, wie die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) am Freitag in Bonn mitteilte. Am Samstagabend erstrahlt auch erstmals das neue Beleuchtungskonzept des Gerüsts.
Im Januar 2024 hatte das aufwendige Sanierungsprojekt begonnen. Vier Monate dauerte nach Angaben des Museums zunächst die Einhausung des 650 Tonnen schweren Industriedenkmals, das vollständig eingerüstet und mit einer Plane staubdicht verhüllt wurde. In mehreren Phasen folgten restauratorische Maßnahmen: Alte Farbschichten wurden entfernt und Stahlarbeiten – wie der Austausch von Winkeln und Schrauben – ausgeführt.
Im weiteren Verlauf wurde das Fördergerüst neu grundiert, beschichtet und mit der bekannten Farbe „Germaniagrün“ versehen. Die leuchte nun wieder kräftig und etwas bläulicher als zuvor, hieß es. Wind und Wetter hatten den Stahl angegriffen – die letzte Sanierung fand vor 25 Jahren statt. Die Gesamtkosten liegen den Angaben zufolge bei rund 4,5 Millionen Euro. Der Hauptanteil finanziert sich demnach aus dem Programm „Investitionen in national bedeutsame Kultureinrichtungen“ der Kulturbeauftragten der Bundesregierung. Weitere Fördermittel steuerten unter anderem das Land und die Stadt bei. Die Denkmalschutz-Stiftung unterstützte die Maßnahmen zum Korrosionsschutz mit 200.000 Euro.
Schon Ende der 1920er Jahre hatten Vertreter der Westfälischen Bergwerkschaftskasse und der Stadt Bochum auf dem Gelände des ehemaligen Schlachthofes ein Bergbau-Museum gegründet, das 1930 offiziell zum Deutschen Bergbau-Museum wurde. Da die Ausstellungsräume bald zu klein waren, beauftragte man 1935 den Entwurf eines Neubaus, der bis 1942 ausgeführt wurde. Weitere Museumsbauten und Ausbauten entstanden kontinuierlich.
Wahrzeichen des Museums ist das im Innenhof aufgestellte Doppelstreben-Fördergerüst, das 1943/1944 nach Plänen von Fritz Schupp für die Zeche Germania in Dortmund-Marten errichtet wurde. 1973 verlegte man es nach Schließung der Zeche in das Bergbau-Museum. Zuletzt wurde im Museum im Jahr 2009 der „Schwarze Diamant“ eröffnet – ein Gebäude für Sonderausstellungen. Auf 12.000 Quadratmetern wird dort die Entwicklung des Bergbaus von vorgeschichtlicher Zeit bis zur Gegenwart präsentiert.