Wo im Mittelalter wohlhabende Menschen wohnten und eine Kirche bauten, sollen bald Kinder spielen: Beim Bau einer Kita in Dortmund-Lindenhorst stießen Archäologen auf wertvolle Funde.
Ein Kita-Bauprojekt auf dem Gelände der alten romanischen Kirche in Dortmund-Lindenhorst sorgt für unverhoffte Begeisterung bei Archäologen: Bei Grabungen in und um die alte Kirche fanden sie bauliche Strukturen vom Mittelalter bis in die Neuzeit, sowie Brunnen und Buntmetallöfen. “Da hätten wir niemals mit gerechnet. Das war für uns ein Jackpot”, sagte Ingmar Luther, Leiter der unteren Denkmalbehörde in Dortmund, am Donnerstag in der WDR-Lokalzeit.
Laut Luther zeigen die Funde, dass hier keine einfachen Landwirte gelebt haben, “denn die hatten keine Buntmetallöfen, in denen zum Beispiel Kupfer oder Silber verarbeitet wurden.” Der Experte erklärt, die umfangreichen Funde seien “eine kleine Sensation”. Im Innenraum der Kirche habe man Mauerreste aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert gefunden, aber auch frühe Kirchenfundamente aus dem Mittelalter. Außerdem fanden die Archäologen Skelettreste von in der Kirche bestatteten Menschen. Nähere Untersuchungen der Ausgrabungen sollen nach dem WDR-Bericht nun darüber Aufschluss geben, ob die alte romanische Kirche wirklich aus dem späten 12. oder frühen 13. Jahrhundert stammt, wie Kirchenhistoriker bisher annehmen.