Elf europäische Staaten haben unter der Leitung von Spanien die Video-Plattform TikTok Ende September auf extremistische Beiträge untersucht. Dabei seien rund 2.000 Inhalte als problematisch eingestuft worden, teilte das beteiligte Bundeskriminalamt (BKA) am Donnerstag in Wiesbaden mit.
Die gefundenen Beiträge wurden laut BKA an TikTok zur freiwilligen Überprüfung gemeldet. Dazu zählten Inhalte mit Bezug zum Dschihadismus, zu gewalttätigem Rechtsextremismus und zu Terrorismus.
Gerade bei Jugendlichen und Heranwachsenden in der Identitätsfindungsphase könne extremistische Propaganda im Internet eine Radikalisierung begünstigen. Extremistische Propaganda zu löschen, sei ein wichtiger Bestandteil der europaweiten Terrorismusabwehr, erklärte das BKA.
Die von dem chinesischen Unternehmen ByteDance betriebene Plattform TikTok wird überwiegend von jungen Menschen genutzt, die Clips ansehen und teilen. Für die dschihadistische und rechtsextremistische Szene sei die Plattform attraktiv, weil sie darüber eine große Zielgruppe erreichen könnten, hieß es beim BKA.
Europol unterstützte die Aktion ebenfalls. Die dortige „Internet Referral Unit“ (IRU) sichtet Profile und Kanäle in den sozialen Medien, um Propaganda, Drohungen oder angekündigte Selbstmordattentate terroristischer Gruppen herauszufiltern.
Die europaweiten Aktionstage mit dem Schwerpunkt islamistischer und extremistischer Propaganda im Internet finden regelmäßig statt. Im vergangenen Jahr untersuchten Kriminalisten aus sechs EU-Staaten entsprechende Beiträge auf der Plattform Sound Cloud.