MÜNSTER/LÜNEN – Den Film „Die Kinder der Turnstunde“ über die Geschichte der Juden in Lünen hat der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) jetzt als DVD herausgebracht. Der Streifen des Filmemachers Michael Kupczyk verdeutliche exemplarisch den tragischen Verlauf der jüdischen Geschichte in den Städten und Dörfern der westfälischen Provinz, erklärte der LWL in Münster. Es sei ein „sehr einfühlsamer Film“ gelungen, der glaubhaft Einzelschicksale aufzeige, „die eine enorme emotionale Betroffenheit auslösen“.
Ausgangspunkt für den Film ist den Angaben zufolge ein Foto aus dem Jahr 1932, das 17 Schüler der jüdischen Volksschule in Lünen mit ihrem Lehrer zeigt. Zehn Jahre danach habe von den Abgebildeten kein Einziger mehr in Lünen gelebt, nur einer der Schüler kehrte nach dem Krieg in die Stadt zurück, hieß es. Auf dem Foto seien Emigranten ebenso wie Deportierte, Überlebende wie Ermordete zu sehen. Manche Schüler seien später als Pioniere nach Palästina gegangen, andere mit so genannten „Kindertransporten“ nach England gekommen. Durch seine lokalhistorische und biografische Herangehensweise könne der Film „Die Kinder der Turnstunde“ eine Brücke zu jedem anderen Ort in Westfalen schlagen. epd
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