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Ein Schloss und zwei Kapellen: eine Folge der Reformation

Das Residenzschloss Ludwigsburg wurde zwar knapp 200 Jahre nach der Reformation errichtet, dennoch zeigen sich dort Spuren der konfessionellen Umwälzung. Eine der beiden Kapellen sei katholisch, die andere evangelisch, teilte das Residenzschloss Ludwigsburg am Donnerstag zum Reformationstag am 31. Oktober mit.

Die heute katholisch genutzte Schlosskapelle ließ Herzog Eberhard Ludwig 1716 als protestantisches Gotteshaus errichten, die evangelische Linie der Herzogsfamilie starb jedoch aus. Im 18. Jahrhundert bestieg sein Cousin Carl Alexander, der zum Katholizismus übergetreten war, den Thron: Er durfte für sich und seine Familie die Schlosskapelle zur katholischen Kirche weihen lassen.

Sein Sohn, Herzog Carl Eugen, heiratete Elisabeth Friederike Sophie von Brandenburg-Bayreuth – eine Protestantin. Für sie ließ man daraufhin die heutige Ordenskapelle errichten, so gab es nun zwei Kapellen. Mit Herzog Friedrich II. regierte ab 1797 wieder ein Protestant Württemberg. Er ließ die zuvor katholische Schlosskapelle im darauffolgenden Jahr erneut für den evangelischen Gottesdienst einrichten. Dafür wurden der Altar, die Orgel und die Kanzel aus der Ordenskapelle in die Schlosskapelle versetzt.

Laut Mitteilung zählen heute beide, die Schlosskapelle und die Ordenskapelle, zu den sehr beliebten Orten für Trauungen. Bereits viele Tausend Paare gaben sich in beiden Kapellen das Ja-Wort. (2568/26.10.2023)