Ein Rückzug ohne Pomp soll es werden: Nach fast zwei Jahrzehnten an der Spitze verlässt Bischof Hanke das Bistum Eichstätt. Künftig will er als einfacher Pater wieder Seelsorger sein. Der Abschied ist für Juli geplant.
Der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke ist zurückgetreten. Papst Franziskus hatte noch vor seinem Tod ein entsprechendes Rücktrittsgesuch angenommen – für einen damals noch nicht terminierten Zeitpunkt. Nun ist der Rücktritt erfolgt, wie der Vatikan und das Bistum am Pfingstsonntag zeitgleich bekanntgaben.
Hanke, der dem Benediktinerorden angehört, leitete das Bistum seit Ende 2006 und war zuvor Abt der oberpfälzischen Benediktinerabtei Plankstetten gewesen. Im vergangenen Jahr feierte er seinen 70. Geburtstag. Nun wird nach den Regeln des bayerischen Konkordats ein neuer Hirte für das Bistum Eichstätt gesucht. Dieser Vertrag zwischen Bayern und dem Heiligen Stuhl sieht vor, dass der Papst Bischöfe im Freistaat frei ernennen kann.
In einer ersten Stellungnahme des Bistums heißt es, Hanke wolle in die Seelsorge zurückkehren. “Dieser Schritt, der aus einem tiefen geistlichen Ringen hervorging, ist getragen von der Sehnsucht, wieder unmittelbarer für die Menschen da zu sein – als Priester und geistlicher Begleiter, nicht mehr als Entscheidungsträger im Vordergrund”, so der bisherige Bischof. Angeregt durch Impulse des verstorbenen Papstes Franziskus wolle er wieder mehr am “Herzschlag der Kirche” teilnehmen.
Nach vielen Herausforderungen und Krisen spüre er eine “innere Ermüdung”. Besonders erschütternd seien für ihn die Gespräche mit Betroffenen sexualisierter Gewalt gewesen: “Manches in mir hat sich dadurch verändert.” Als einfacher Pater Gregor wolle er in Zukunft in einem Pastoralraum außerhalb des Bistums direkt mit Menschen arbeiten, sie in Glaubensfragen begleiten und auf die Sakramente vorbereiten. Seine bischöflichen Insignien wird er demnach ablegen, als bewusste Entscheidung für Bescheidenheit und Nähe zur Basis – obwohl die Bischofsweihe nach katholischem Verständnis unaufhebbar ist.
Hanke dankte den Mitarbeitenden im Bistum Eichstätt: “Ohne die immer wieder erfahrene Unterstützung vieler um mich herum und im Bistum hätte ich diesen Dienst nicht tun können”, schreibt er. Zugleich bat er um Verzeihung, wo er Erwartungen nicht erfüllt oder Menschen verletzt haben könnte.