Das documenta-Institut steht künftig als unabhängige Einrichtung auf eigenen Beinen. Wie der hessische Minister für Wissenschaft und Kunst, Timon Gremmels (SPD), am Freitag in Kassel bekanntgab, ist das Institut am 13. Mai als gemeinnützige GmbH in das Handelsregister eingetragen worden. Das Land Hessen finanziere das Institut zunächst mit 770.000 Euro im Jahr. Der Betrag werde bis zum Jahr 2033 kontinuierlich auf 1,5 Millionen Euro ansteigen, sagte Gremmels. Bisher arbeitete das Institut unter dem Dach der „documenta und Museum Fridericianum gGmbH“. Es erforscht die Bedeutung und Wirkung der renommierten Weltkunstausstellung und weiterer Ausstellungsformate.
Die Präsidentin der Universität Kassel, Ute Clement, hob hervor, dass mit der Unabhängigkeit ein zehn Jahre dauernder Prozess zum Abschluss gekommen sei. Alleinige Gesellschafterin des Instituts sei nun die Universität. Das Institut könne damit unabhängig forschen und in größerem Umfang drittmittelfinanzierte Projekte einwerben. Für den Gründungsdirektor Heinz Bude werde eine Nachfolge gesucht, die Bewerbungsfrist ende am 26. Mai. Budes Nachfolgerin oder Nachfolger werde eine Professur an der Kunsthochschule Kassel erhalten, aber für die Arbeit am Institut weitgehend beurlaubt.
Der scheidende Gründungsdirektor Bude zeigte sich erfreut, seinen Auftrag erfüllt zu haben, das Institut auf eigene Beine zu stellen und mit den bestehenden drei documenta-Professuren an der Universität Kassel ein Forschungsprogramm zu entwickeln. „Das neue Institut soll den Zugang zur Welt der Gegenwartskunst eröffnen“, sagte er. Zugleich werde das Institut auch die Vergangenheit und Zukunft des Modells documenta erforschen. Mit der „documenta und Museum Fridericianum gGmbH“ und dem documenta-Archiv sei dazu eine enge Kooperation vereinbart.