Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) hat die Bundesregierung aufgefordert, sich von der geplanten Kürzung der Bundesmittel für die Freiwilligendienste zu verabschieden. „Die Regierung hatte sich vorgenommen, die Freiwilligendienste durch bessere Rahmenbedingungen zu stärken und nachfrageorientiert auszubauen“, sagte Präsidentin Ute Vogt am Donnerstag in Bad Nenndorf bei Hannover. „Jetzt tut sie das Gegenteil davon.“
Dem aktuellen Haushaltsentwurf zufolge stünden im kommenden Jahr nur noch 251 Millionen Euro für das Freiwillige Soziale Jahr, den Bundesfreiwilligendienst und weitere Dienste zur Verfügung, erläuterte die Wasserrettungsorganisation. In diesem Jahr seien es 329 Millionen Euro.
Die vorgesehenen Einsparungen würden nach Einschätzung der DLRG-Präsidentin nur Verlierer produzieren: „Weniger junge Menschen erhielten die Möglichkeit zu dieser wertvollen Zeit des Lernens, der Orientierung und des Engagements.“ Dadurch werde die Qualität des Angebots in sozialen Einrichtungen sinken. Zugleich werde die Arbeit ehrenamtlicher Organisationen wie der DLRG leiden. „Das trifft letztlich die Gesellschaft im Ganzen“, betonte Vogt.
Auch bei der DLRG mit ihren derzeit 150 Plätzen für Freiwillige wären die finanziellen Kürzungen deutlich spürbar, erläuterte Vogt. 45 Freiwillige weniger könnten dann jedes Jahr eingesetzt werden. Dadurch lernten rund 200 Kinder weniger das Schwimmen, und mehr als 600 sogenannte Wachtage an den Stränden von Nord- und Ostsee entfielen. Mit einem bundesweiten Aktionstag am Montag (6. November) wollen mehrere soziale Organisationen gegen die Kürzungen protestieren.