Ostersonntag: Johannes 20, 1-10
Ostermontag: Johannes 20, 11-18
Dienstag: Johannes 20, 19-23
Mittwoch: Johannes 20, 24-31
Donnerstag: Johannes 21, 1-14
Freitag: Johannes 21, 15-19
Samstag: Johannes 21, 20-25
Wen sucht ihr?, fragt Jesus die Soldaten als sie ihn holen kommen. Wen suchst du?, fragt Jesus Maria von Magdala, als sie seinen Leichnam zu finden hofft und ihn stattdessen lebendig findet. Es folgen neue Fragen, Ängste und Zweifel: Jesus ist wieder da und sein neues Dasein ist für seine Schülerinnen und Schüler genauso schwer zu verstehen und auszuhalten, wie es seine Botschaft und sein Auftreten zu Lebzeiten oft waren: Am Abend dieses ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor den Juden bei verschlossenen Türen beisammen waren, kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! […] Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sagte zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist! (vergleiche 20,19-23)
Ein Toter, der auferweckt worden ist? Thomas wird einmal mehr zum Sprecher des Schülerkreises: Wenn ich nicht das Mal der Nägel an seinen Händen sehe und wenn ich meinen Finger nicht in das Mal der Nägel und meine Hand nicht in seine Seite lege, glaube ich nicht. […] Da kam Jesus bei verschlossenen Türen, trat in ihre Mitte und sagte: Friede sei mit euch! Dann sagte er zu Thomas: Streck deinen Finger hierher aus und sieh meine Hände! Streck deine Hand aus und leg sie in meine Seite und sei nicht ungläubig, sondern gläubig! [..] Selig sind, die nicht sehen und doch glauben. (vergleiche 20,24-29)
Und doch zeigt sich Jesus seinen Schülerinnen und Schülern wieder und wieder (21,1-14). Er wirbt um ihr Erkennen (20,19-21), bleibt aber ihrem Zugriff entzogen (20,15-18). Und er heilt die entstandenen Brüche, die Angst und die Resignation: Vor Kurzem hatte Petrus noch gesagt, er würde sein Leben für Jesus geben (13,36-38). Als er dann mit ansehen muss, wie Jesus dem Tod ausgeliefert wird, verleugnet er ihn dreimal (18,12-27). Nun ist es Jesus, der Petrus dreimal fragt: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich? Petrus muss die Fragen aushalten.
Fragen und Reue stellen die Freundschaft wieder her und Petrus wird offenbart, wie er einmal doch seinem Herrn nachfolgen wird: Amen, amen, ich sage dir: Als du jünger warst, hast du dich selbst gegürtet und gingst, wohin du wolltest. Wenn du aber alt geworden bist, wirst du deine Hände ausstrecken und ein anderer wird dich gürten und dich führen, wohin du nicht willst. Jesu Freundschaft ist weder einfach zu haben noch einfach zu verstehen (21,15-23). Und doch führt Jesus die Freundschaft immer wieder zu den Menschen, die er liebt, gibt sich ihnen zu erkennen, stiftet Beziehung – sogar über den Tod hinaus.