Die Diakonie Saar und das Evangelische Büro Saarland warnen davor, syrische Flüchtlinge nach dem Sturz von Machthaber Baschar al-Assad zur Rückkehr in ihr Land zu drängen oder abzuschieben. „Die humanitäre und politische Lage in Syrien wird von uns Kirchenvertretern, aber auch Hilfsorganisationen, weiterhin als äußerst prekär angesehen“, teilten die Organisationen am Freitag in Neunkirchen mit. Syrien sei derzeit kein sicheres Rückkehrland.
„Gefahren wie Folter, Gewalt und eine katastrophale humanitäre Situation bleiben bestehen, besonders für religiöse Minderheiten wie Christen, die im Bürgerkrieg stark gelitten haben und oft Ziel von Übergriffen waren“, betonten die Diakonie Saar und das Evangelische Büro. Sie forderten zu Weihnachten die Rückbesinnung auf eine Politik, die sich an der Botschaft Jesu und den daraus hervorgehenden christlichen Werten orientiert und die Würde des Menschen respektiert. Zudem sprachen sie sich gegen eine Verschärfung des Asylrechts und für eine bessere Integration sowie mehr Solidarität mit Schutzsuchenden aus.
Die Forderungen nach einer Rückkehr oder Rückführung der syrischen Flüchtlinge seien überdies „ein schlechtes integrationspolitisches Signal an die bereits bei uns gut integrierten Syrer, die hier leben, arbeiten und bleiben wollen“. Viele dieser Menschen seien für das Wirtschaftsleben in Deutschland unverzichtbar. Syrische Flüchtlinge müssten deshalb geschützt bleiben. Bei migrationspolitischen Entscheidungen seien die Menschenrechte und die Lage vor Ort stärker zu berücksichtigen.