Mit der Entwicklung von Freiheitsbegriffen beschäftigt sich in der zweiten Jahreshälfte eine Ausstellung des Deutschen Hygiene-Museums Dresden. Unter dem Titel „Freiheit. Eine unvollendete Geschichte“ werde ab 20. Juni unter anderem nach der Vereinbarkeit von Individualität und gesellschaftlicher Solidarität gefragt, teilte das Museum am Freitag in Dresden mit. Ziel sei, eine Verständigung über den Begriff Freiheit zu befördern. Die Ausstellung ist bis Ende Mai 2026 zu sehen. Sie entstand in Kooperation mit Institutionen in Tschechien und Polen.
Am 23. Juni wird die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) im Deutschen Hygiene-Museums Dresden erwartet. Sie liest aus ihrem Ende 2024 erschienenen Buch „Freiheit. Erinnerungen 1954-2021“. Der Besuch Merkels eröffnet das umfangreiche Begleitprogramm zur Ausstellung.
Ein Teil der Schau sei den Transformationen in Ostdeutschland, Polen und Tschechien nach 1990 und den besonderen Konstellationen am Ende des Kalten Krieges gewidmet, hieß es. Es werde über die Beschaffenheit und Wirkung heutiger Freiheitsbegriffe reflektiert. Kooperationspartner der Ausstellung sind das Europäische Solidarnosc-Zentrum in Danzig, das Museum für Gegenwartskunst in Breslau und die Nationalgalerie in Prag.
Angesichts von unübersichtlichen und brisanten gesellschaftspolitischen Situationen gerate der Freiheitsbegriff auch in der Gegenwart vor allem dann unter Druck, wenn akute Krisen ein schnelles, gemeinsames Handeln erforderten, hieß es. Beispiele dafür seien die Klimakrise, die Corona-Pandemie oder die militärische Unterstützung der Ukraine.