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Deutscher Schulpreis für Bonner Förderschule

Vier der sechs Auszeichnungen des Deutschen Schulpreises gehen nach Nordrhein-Westfalen. Der mit 100.000 Euro dotierte Hauptpreis wurde am Mittwoch in Berlin an die Förderschule Siebengebirgsschule in Bonn vergeben, wie Robert Bosch Stiftung mitteilte. Das Joseph-DuMont-Berufskolleg in Köln, das St.-Pius-Gymnasium in Coesfeld, das Thomas-Morus-Gymnasium in Oelde sowie die Friedenauer Gemeinschaftsschule und die Wilhelm-von-Humboldt-Gemeinschaftsschule (beide Berlin) wurden mit Preisen in Höhe von je 30.000 Euro ausgezeichnet.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) betonte bei der Preisverleihung in Berlin, gute Schulen würden Wissen und Selbstvertrauen vermitteln sowie Kreativität und Gemeinsinn fördern. „Alle Schulen, die sich für den Deutschen Schulpreis beworben haben, zeigen jeden Tag mit großartigen Ideen und jeder Menge Engagement, wie das gelingen kann.“

NRW-Schulministerin Dorothee Feller (CDU) lobte, die ausgezeichneten Schulen hätten Orte geschaffen, die persönliches Wohlbefinden, soziales Miteinander und Freude am Lernen verbänden. „Sie haben ihre Konzepte für guten Unterricht entlang der Stärken der Schülerinnen und Schüler kontinuierlich weiterentwickelt und umgesetzt“, hieß es in einer Mitteilung. Das verdiene Anerkennung. Dass der Hauptpreis an eine Förderschule den Hauptpreis geht, sei „ein besonderes Signal“ und zeige, „wie wertvoll es ist, zwischen Schulen des Gemeinsamen Lernens und Förderschulen je nach individuellem Bedürfnis wählen zu können.“

Die Siebengebirgsschule Bonn hat den klassischen Unterricht den Angaben zufolge weitgehend abgeschafft. Die 265 Kinder und Jugendlichen würden selbstständig in Lernateliers, Kreativwerkstätten, in der Study Hall oder auf dem Marktplatz lernen und dabei von den Lehrkräften individuell begleitet. So könnten Kindern, mit denen Regelschulen überfordert sind, ins Lernen zurückzufinden und ihre Talente entdecken, lobte die Jury.

Der Deutsche Schulpreis würdigt vielversprechende und innovative Schulkonzepte und soll zu ihrer Verbreitung beitragen. 2024 hatten sich bundesweit 83 Schulen beworben, 15 waren für die Endrunde nominiert. Er wurde 2006 von der Robert Bosch Stiftung in Zusammenarbeit mit der Heidehof Stiftung ins Leben gerufen und wird seitdem jährlich ausgeschrieben. Kooperationspartner sind die ARD und die Zeit Verlagsgruppe.