Thüringen hat für die Pflege kleinerer und mittelgroßer Gewässer seit 2020 insgesamt 92 Millionen Euro bereitgestellt. Das Geld sei vor allem in die naturnahe Entwicklung der Flüsse und Bäche investiert worden, sagte Umweltminister Bernhard Stengele (Grüne) zum Auftakt einer Tagung der deutschen Wasserverbände am Mittwoch in Eisenach. Zusätzlich übernehme Thüringen an diesen Gewässern auch Kosten des Hochwasserschutzes.
Seit vier Jahren finanziere das Land die Wasserunterhaltungsverbände nahezu vollständig, sagte der Landesumweltminister. Zuständig für die Pflege der Gewässer sogenannter zweiter Ordnung in Deutschland seien die Kommunen. Das Engagement des Landes solle den steigenden Herausforderungen in Bezug auf Niedrigwasser und Dürren sowie Hochwasser und Starkregen Rechnung tragen.
Stengele sagte, gerade jetzt zeige sich, wie wichtig gute Hochwasservorsorge sei. Das „Thüringer Modell“ zur Gründung und Finanzierung der Unterhaltungsverbände habe sich herumgesprochen. Es sei so eine gute, vertrauensvolle und belastbare Struktur der Hochwasservorsorge und der ökologischen Entwicklung der kleineren Flüsse und Bäche entstanden.
Die Pflege der Gewässer sei in der Regel eine Aufgabe, die langfristig angelegt sei. Hier brauche es Kontinuität, Durchhaltevermögen und Gestaltungswillen, sagte Stengele.
Die 20 Gewässerunterhaltungsverbände wurden im Jahr 2019 mit Unterstützung des Umweltministeriums gegründet. Sie pflegen seitdem mit ihren rund 180 Mitarbeitern etwa 17.700 Kilometer Fließgewässer und über 430 wasserwirtschaftliche Anlagen.