Die Zahl der Pflegebedürftigen in Hessen ist wieder deutlich gestiegen. Ende 2023 haben rund 423.000 Personen Leistungen der Pflegeversicherung erhalten, wie das Hessische Statistische Landesamt in Wiesbaden am Mittwoch mitteilte. Das waren 55.000 Personen oder knapp 15 Prozent mehr als zwei Jahre zuvor. Der starke Zuwachs gehe im Wesentlichen auf die gestiegene Zahl der Empfänger von Pflegegeld zurück (plus 44.000 Personen). Auch die Zahl der Pflegebedürftigen in Pflegegrad 1, die Leistungen zur Unterstützung im Alltag beantragen können, nahm deutlich zu (plus 7.500 Personen).
Die allermeisten Pflegebedürftigen in Hessen (86 Prozent) im vergangenen Jahr sind zu Hause versorgt worden. Ihr Anteil ist gegenüber 2021 um 17 Prozent gestiegen. Um die 366.000 Personen kümmerten sich meist die Angehörigen. Ein kleinerer Teil von 13,5 Prozent wurde in Pflegeheimen betreut. Der Anteil dieser 55.000 Personen ist gegenüber 2021 nur um knapp drei Prozent gestiegen. 2.100 Pflegebedürftige befanden sich im vergangenen Jahr in Kurzzeitpflege. Die meisten Pflegebedürftigen waren in Pflegegrad 2 („erhebliche Beeinträchtigung der Selbstständigkeit“, 37 Prozent) und Pflegegrad 3 („schwere Beeinträchtigung“, 32,5 Prozent) eingeordnet. Insgesamt gibt es fünf Pflegegrade.
Die Zahl der Beschäftigten in Pflegeeinrichtungen ist nach Angaben des Statistikamtes im vergangenen Jahr nur leicht gegenüber 2021 gestiegen, mit rund 90.000 Personen um gut ein Prozent. Fast die Hälfte des Personals (45 Prozent) besaß keinen oder einen fachfremden Berufsabschluss. Der Frauenanteil war weiterhin hoch (81 Prozent). Die Zahl der Auszubildenden ist hingegen mit 4.400 Personen von 2021 auf 2023 um knapp acht Prozent gesunken. Die hessische Pflegestatistik wird alle zwei Jahre erhoben.