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Der Himmel voll Musik

Ich schätze, sie haben dich da oben gebraucht, liebe wunderschöne Helena“ – Worte, die trösten sollen. Geschrieben hat sie die deutsche Sängerin Sarah Connor auf der Internet Plattform „Facebook“. Es sind Abschiedsworte an die talentierte Nachwuchssängerin Helena Zumsande. Sie ist vor wenigen Tagen im Alter von nur 21 Jahren an Magenkrebs gestorben.

 

          Kann der Hinweis auf den Himmel, auf die „da oben“, trösten? Zu platt für Manche. Aber vielleicht ist es ja oben ganz anders, als wir überhaupt erahnen: Da geht auf einer großen Bühne musikalisch so richtig die Post. Johnny Cash, Mahalia Jackson, Joe Cocker, Bob Marley und jetzt auch Helena treffen sich mit allen Lobsängern – Johann Sebastian Bach ist auch dabei – zur Jam-Session. Das wär‘s doch. Musik hat die Fähigkeit Grenzen zu überschreiten. Sie kann sogar ein „Zeitloch“ zwischen Erde und Himmel sein. Eine Melodie, ein Chor, ein Klang vermögen den undurchdringlichen Vorhang aufzureißen. Plötzlich ist es wie im Himmel – und sei es nur einen Moment lang.

Ob so eine Vorstellung wirklich trösten kann, mag jeder anders beurteilen. Doch eines wird deutlich: Die Faszination des Himmels scheint tief im Menschen verankert. Vermutlich gehört sie zur DNA unserer Seele. Sie lässt Menschen – oft in schweren Momenten – in ihren Gedanken auf Reisen gehen: Neugierig auf das, was sein wird. Eric Clapton, einer der weltweit besten Gitarristen, hat so eine Reise in einem Lied für seinen verstorbenen Sohn Conor festgehalten: No tears in heaven, war seine Erkenntnis – keine Tränen im Himmel. Sollte es „da oben“ tatsächlich so musikalisch-turbulent zugehen, müsste man eine alte Redewendung allerdings umschreiben: „Ruhe in Frieden“.