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Das “Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold”

Das „Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold“ wurde am 22. Februar 1924 in Magdeburg von Mitgliedern der SPD, der katholischen Zentrumspartei und der linksliberalen Deutschen Demokratischen Partei (DDP) als überparteilicher Veteranen- und Wehrverband gegründet. Die Initiative ging von einem Kreis örtlicher Sozialdemokraten um Otto Hörsing (1874-1937) und Karl Höltermann (1894-1955) aus.

Mit der Gründung setzten sich Vertreter der drei Parteien der „Weimarer Koalition“ für den Schutz der noch jungen Republik ein, die nach dem Ende des Ersten Weltkriegs 1918 entstanden war. Sie reagierten damit auf Putschversuche von Rechts- und Linksextremen sowie politische Morde, etwa im Jahr 1922 am damaligen Reichsaußenminister Walther Rathenau (DDP).

Das „Reichsbanner“ hatte Anfang der 1930er Jahre nach eigenen Angaben rund drei Millionen Mitglieder, andere Schätzungen gehen von gut 1,5 Millionen Mitgliedern aus. Der Verband galt als größte politische Massenorganisation der Weimarer Republik. 1933 wurde er von den Nationalsozialisten verboten, 1953 erfolgte die Wiedergründung. Mit dem Beinamen „Bund aktiver Demokraten“ setzt er sich heute mit Sitz in Berlin nach eigenen Angaben für die Vermittlung staatsbürgerlicher Bildung und Werte ein.