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Christian Stückl bringt Schillers “Don Karlos” auf die Bühne

Als im Herbst das Programm des Volkstheaters für die neue Saison vorgestellt wurde, war offen, welches weitere Stück Intendant Christian Stückl nach “Lichtspiel” inszenieren wird. Nun steht fest: Es ist ein Klassiker.

Am Münchner Volkstheater soll sich am 2. März der Vorhang für die Premiere von Friedrich Schillers “Don Karlos” heben. Das ist dem Spielplan auf der Internetseite des Hauses zu entnehmen. Inszenieren wird Intendant Christian Stückl, der das Drama zuletzt 2007 auf die Bühne des Theaters gebracht hat. Damals gehörten zur Besetzung unter anderen Friedrich Mücke, Barbara Romaner, Xenia Tiling, Markus Brandl, Ursula Burkhart und Stefan Murr.

Angaben dazu, wer in der Neuinszenierung zu sehen sein wird, gibt es auf der Homepage noch nicht. Dafür heißt es, Schillers “Don Karlos” sei mehr als ein Historiendrama. Es handle sich um eine flammende Anklage gegen Unterdrückung und Despotismus sowie um ein Plädoyer für die Ideale der Aufklärung, die bis heute nichts an Aktualität verloren hätten. In einer Welt, die zwischen dem Streben nach Macht und der Sehnsucht nach Gerechtigkeit zerrissen sei, stelle das Stück weiterhin existenzielle Fragen wie “Was bedeutet Freiheit, und welchen Preis ist man bereit, für sie zu zahlen?”.

Im Spanien des 16. Jahrhunderts regiert König Philipp II. mit harter Hand über ein Weltreich, das von Intrigen durchzogen und von der tödlichen Kontrolle der Inquisition geprägt ist, wie es in der Ankündigung heißt. Niemandem ist zu trauen, so dass sich der Argwohn des Despoten auch gegen den eigenen Sohn Don Karlos richtet. Ganz zu Recht, denn die heimliche Liebe des Kronprinzen zu seiner Stiefmutter Elisabeth beginnt die Grundfesten des Königreichs zu erschüttern. Das Begehren des Prinzen wird Teil eines Machtkampfs, der Privates und Politisches untrennbar miteinander verknüpft.

In diese Verstrickungen gerät Don Karlos’ Jugendfreund Marquis von Posa, der aus den aufständischen niederländischen Provinzen an den Hof zurückkehrt. Im Gepäck führt er eine Vision von Freiheit und Toleranz mit, die Hoffnung und zugleich Verderben birgt. Zwischen den Mächtigen entsteht ein Netz aus Verrat, Idealismus und zerstörerischen Leidenschaften, das die Figuren an die Grenzen ihrer Überzeugungen und ihrer Menschlichkeiten führt.