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Caritas fordert Weitblick in der Sozialpolitik – “Krisen abfedern”

Was muss die Politik in einem Sozialstaat wie Deutschland leisten? Sie muss Menschen in Notlagen auffangen und Krisen abfedern, betont die Caritas Baden-Württemberg. Sonst gerate die Gesellschaft aus dem Gleichgewicht.

Die Caritas in Baden-Württemberg fordert von der künftigen Bundesregierung eine Sozialpolitik mit Weitblick. “Wir brauchen eine vorausschauende und vorsorgende Sozialpolitik, die Abwärtsspiralen frühzeitig und wirksam stoppt”, sagte der Direktor des Caritasverbandes der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Oliver Merkelbach, am Donnerstag in Stuttgart. Dies müsse der neuen Bundesregierung, die am 23. Februar gewählt werde, bewusst sein.

Es sei nötig, Krisen abzufedern und Menschen in Notlagen aufzufangen. Gerade in einer von Unsicherheiten und Ängsten geprägten Zeit sei ein gut aufgestellter Sozialstaat enorm wichtig, um die Gesellschaft im Gleichgewicht zu halten, so Merkelbach. Angesichts einer “Verschärfung der Tonlage im aktuellen Bundestagswahlkampf vor allem in der Migrationspolitik” sei Besonnenheit nötig, um Ängste in der Bevölkerung nicht weiter zu schüren. Die Politik stehe jetzt in besonderer Verantwortung.

Die diesjährige Kampagne “Caritas öffnet Türen” rufe dazu auf, den Mitmenschen mit Offenheit und Hilfsbereitschaft zu begegnen. Zugänglichkeit, Transparenz und soziale Inklusion seien in einer demokratischen Gesellschaft von zentraler Bedeutung. Die Direktorin des Caritasverbandes für die Erzdiözese Freiburg, Birgit Schaer, unterstrich, dass die Caritas nicht nur Türen öffne, sondern den Menschen die Möglichkeit biete, ihr Potenzial zu entdecken. Das sei “in einer Gesellschaft, in der man sich immer weniger verbunden fühlt”, wichtig. Es stärke das Zusammengehörigkeitsgefühl.