Die Nutzung eines Smartphones im Straßenverkehr erhöht vor allem bei Kindern und Jugendlichen die Gefahr von Unfällen. Laut einer Studie der Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) „Mehr Sicherheit für Kinder“ haben 44 Prozent der Jugendlichen bereits mindestens einmal einen Beinahe-Unfall erlebt, während sie ihr Smartphone benutzt haben, wie der Verein am Donnerstag in Bonn mitteilte. Bei 17 Prozent waren es sogar zwei oder mehr solcher Vorfälle.
Die Studie belegt zudem, dass mit einem höheren Informationsstand das Gefahrenbewusstsein der Jungen und Mädchen steigt. Jugendliche, die sich gut informiert fühlen, schätzten das Risiko der Smartphone-Nutzung im Straßenverkehr deutlich kritischer ein und bewerteten sie häufiger als „sehr gefährlich“. Daher setze die BAG nun auf „immersive Lernmethoden“, um nachhaltige Verhaltensänderungen zu bewirken.
Die BAG „Mehr Sicherheit für Kinder“ hat zwei Virtual-Reality-Filme entwickelt, die das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert hat. Die Kurzfilme mit den Titeln „Party-Crasher“ und „Smombie-Girl“ sollen es Jugendlichen ermöglichen, sich aus der „Point of View“-Perspektive in gefährliche Verkehrssituationen hineinzuversetzen. Dabei schlüpfen sie in die Rolle des Protagonisten und erleben als Avatar die möglichen Konsequenzen der Handynutzung im Straßenverkehr.
Bundesverkehrsminister Volker Wissing (parteilos) lobte die Initiative der BAG: Die Filme zeigten „deutlich, wie schnell ein Blick aufs Smartphone zu einem Unfall führen kann. Auch wir Erwachsene können davon lernen.“ Wer durchs Smartphone im Straßenverkehr abgelenkt ist, gefährdet nicht nur sich selbst, sondern auch andere Menschen.