Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) hat sein Messnetz für luftverschmutzende Schiffsabgase um eine Station in Rostock erweitert. Die Station an der Hohen Düne ist vom Probe- in den Routinebetrieb übergegangen, wie das BSH am Donnerstag mitteilte. Seit September 2024 wurden am neuen Standort Rostock bereits über 2.500 Abgasfahnen auf Schwefelgehalt gemessen, nur drei waren auffällig und wurden den zuständigen Behörden gemeldet. „Die Schifffahrt nimmt die Schwefelgrenzwerte ernst“, sagte BSH-Präsident Helge Heegewaldt.
Bereits seit Jahren betreibt das BSH in Wedel bei Hamburg, Bremerhaven und Kiel Stationen, die die Nutzung von Schiffskraftstoffen überwachen. Seit 2014 seien insgesamt über 80.000 Schiffsabgasfahnen analysiert worden, 357 davon waren auffällig. Zudem nutze das BSH auch den Drohnenservice der europäischen Seesicherheitsagentur und das Forschungsschiff „Atair“ für die Überwachung von Schiffen fernab der Küste. Über 99 Prozent der Schiffe würden die Schwefelgrenzwerte einhalten, hieß es.
Das BSH betreibe das Messnetz gemäß dem internationalen Marpol-Übereinkommen, das Grenzwerte für Schwefel in Schiffskraftstoffen festlege, um Mensch und Umwelt vor luftverschmutzenden Schiffsabgasen zu schützen. In Emissionskontrollgebieten wie der Nordsee und der Ostsee müssen laut BSH entweder Kraftstoffe mit maximal 0,10 Prozent Schwefel verwendet oder Abgaswäscher eingesetzt werden, um die Schwefelemissionen zu reduzieren.