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Bistum Münster stellt Weichen für neue Art von Gemeindeleitung

Im nächsten Frühjahr möchte Münsters Bischof Genn zurücktreten. Zuvor aber stellt er Weichen für mehr Verantwortung von Nicht-Priestern in Seelsorge und Gemeindeleben. Dazu gab das Bistum nun eine Entscheidung bekannt.

Im Bistum Münster werden die größeren Pfarreiverbände künftig nicht mehr allein von einem Pfarrer geleitet. Statt dessen übernehmen gemischte Teams aus Priestern, Pastoralreferentinnen und ehrenamtlichen Frauen und Männern die Leitungsverantwortung der sogenannten Pastoralen Räume. Eine entsprechende Grundsatzentscheidung gab von Bischof Felix Genn gab die Diözese am Donnerstag bekannt.

Zu Beginn dieses Jahres haben sich die weiterhin eigenständigen Pfarreien der Diözese zu Pastoralen Räumen zusammengeschlossen. Deren Leitung übernehmen ab Anfang 2026 gemischte Leitungsteams. “Diese Entscheidung hat für mich etwas von einem Epochenwandel und Paradigmenwechsel in unserer Kirche von Münster”, schrieb Bischof Genn in einem Brief an die Gemeinden.

In den neuartigen Leitungsteams würden Verantwortung und Macht geteilt, so Genn. Vor allem auch Frauen erhielten mehr Führungs- und Leitungsverantwortung. Gleichzeitig kämen mehr Begabungen und Fähigkeiten unterschiedlicher Menschen zum Einsatz.

Konkret bestehen die Teams aus je einem Leitenden Pfarrer, einer Pastoralreferentin oder einem Pastoralreferenten, zwei Ehrenamtlichen sowie – im NRW-Teil des Bistums – einer Verwaltungsleitung. Auswahl und Ernennung der verschiedenen Team-Mitglieder erfolgen im nordrein-westfälischen und im niedersächsischen Teil der Diözese teils unterschiedlich.

Die katholischen Bistümer verfügen über zunehmend weniger Personal und Geld; gleichzeitig sinkt die Zahl der Gemeindemitglieder. Daher nehmen sie seit etlichen Jahren verschiedene Strukturreformen in Angriff.