Die evangelische Landeskirche Hannovers will künftig Kirchengemeinden belohnen, die sich vor Ort aktiv gegen Antisemitismus und Judenfeindlichkeit engagieren. Sie können drei Jahre lang jeweils 1.500 Euro erhalten, wenn sie mindestens drei Initiativen pro Jahr umsetzen, um die christlich-jüdischen Beziehungen zu stärken, sagte Landesbischof Ralf Meister am Mittwoch in Hannover in seinem Bericht vor der evangelischen Landessynode, dem Kirchenparlament. Zudem erhalten sie ein entsprechendes Signet für ihre Kirche oder ihr Gemeindehaus. Meister hatte das Projekt in seinem Bischofsbericht vor einem Jahr vor der Synode angeregt.
„Antisemitismus ist eine drängende gesellschaftliche Herausforderung“, unterstrich der Landesbischof. Jüdische Gemeinden würden bedroht, Jüdinnen und Juden angegriffen: „Diese Entwicklung müssen wir gemeinsam stoppen.“ Als Beispiele für Aktionen gegen Judenhass nannte Meister etwa einen gemeinsamen Besuch in der Synagoge, eine Artikelserie über jüdische Feste im Gemeindebrief, einen Gottesdienst zum Israel-Sonntag sowie Filmabende, Konzerte oder Ausstellungen. Dazu könnten sich auch mehrere Gemeinden zusammenschließen.