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Bischof Genn untersagt Ruhestands-Priester Seelsorge-Tätigkeiten

Schon länger hatte er keinen besonderen Auftrag mehr – nun darf er keine Seelsorge mehr ausüben. Das hat Bischof Genn über einen Münsteraner Priester im Ruhestand entschieden. Hintergrund sind neue Vorwürfe.

Der Münsteraner Bischof Felix Genn hat einem Ruhestands-Priester ausnahmslos alle priesterlichen und seelsorglichen Tätigkeiten untersagt. Das teilte das Bistum am Sonntag mit. Weil der Priester schon 2022 aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand versetzt worden war, hatte er seitdem keinen besonderen seelsorglichen Auftrag mehr.

Hintergrund der aktuellen Entscheidung ist ein neuer Vorwurf: Den Angaben zufolge meldete sich im Dezember 2024 eine betroffene Person bei der Interventionsstelle des Bistums und erhob den Vorwurf des sexuellen Missbrauchs gegen den Priester. Der Fall soll 1984 in einem Jugendlager passiert sein. Der Beschuldigte war im Januar 1984 zum Diakon geweiht worden, 1985 wurde er zum Priester geweiht.

Das Bistum Münster hat die Meldung nach eigenen Angaben an die zuständige Staatsanwaltschaft in Arnsberg weitergegeben und eine kirchenrechtliche Voruntersuchung eröffnet. Der Priester war demnach in verschiedenen Münsteraner Pfarreien tätig, zuletzt seit 2009 in der Gefängnisseelsorge in der JVA Geldern (Pont).